Kreisliga A Essen Nord-West:
Aufsteiger SC Phönix kann langsam aber sicher für die Bezirksliga planen. Nach dem Last-Minute-Erfolg gegen die Ballfreunde aus Bergeborbeck konnte die Elf von Trainer Arndt Krosch den Vorsprung zum dritten Rang auf zwölf Punkte ausbauen. Vier Spieltage vor Schluss fehlt rein rechnerisch nur noch ein Pünktchen, um die Korken an der Raumerstraße offiziell knallen zu lassen. Aus diesem Grund wurde nach Spielende auf eine Feier verzichtet: "Bevor nicht alles in trockenen Tüchern ist, wird es auch keine Party geben. Wir werden uns nur auf die nächste Aufgabe gegen TuS Essen-West 81 konzentrieren. Da möchte die Mannschaft endgültig alles klar machen. Der Verein wird sicherlich etwas planen, aber das hat uns nicht zu interessieren", mahnte Übungsleiter Arndt Krosch, der sehr unzufrieden mit der Leistung seines Teams war: "Das war ein glücklicher Sieg. Ballfreunde hätte das Spiel auch gewinnen können. Wir haben zu überheblich agiert und uns der destruktiven Spielweise des Gegners angepasst. Natürlich sind wir dennoch glücklich, dass uns der Siegtreffer in der 90. Minute gelungen ist".
Ebenfalls auf Kurs Richtung Bezirksliga liegt der nächste Gegner TuS Essen-West 81. Der Vorsprung gegenüber dem ärgsten Verfolger TuS 84/10 (3:3 beim VfB Frohnhausen) wurde dank des souveränen 4:1 beim SV Borbeck auf drei Punkte ausgebaut. Die kommenden Begegnungen gegen Phönix und TuS 84/10 könnten bereits vorentscheidenden Charakter haben. Das weiß auch 81-Trainer Oliver Vössing: "Diese zwei Spiele werden richtungsweisend sein. Bisher haben wir gegen die Spitzenteams dieser Liga sehr schlecht ausgesehen. Im Hinspiel gegen Phönix haben wir eine 0:5-Klatsche kassiert", betonte Vössing, dessen Mannschaft jedoch zuletzt einen gefestigten Eindruck machte und die beste Rückrundenmannschaft stellt. Der ehemalige Coach von TuS Helene hat eine Erklärung für die deutliche Leistungssteigerung: "Wir haben vor der Saison zahlreiche neue Spieler verpflichtet. Dazu habe ich mit der Umstellung auf die Viererkette ein neues System eingeführt. Ich wusste, dass dies etwas Zeit in Anspruch nehmen würde".
Dagegen verlor Konkurrent TuS 84/10 durch die überraschende Punkteteilung in Frohnhausen weiter an Boden. Trainer Jürgen Zabinski verlor abermals kein gutes Wort über seine Schützlinge: "In der ersten Halbzeit hätte es beim Schach deutlich mehr Emotionen als bei meiner Mannschaft gegeben. Das war das Schlechteste, was ich in dieser Saison gesehen habe und kam einer Arbeitsverweigerung gleich", ärgerte sich Zabinski über sein Team, das nach dem 1:3-Pausenrückstand immerhin noch einen Zähler ergattern konnte. Aufgrund der ausstehenden Partie gegen Essen-West haben die Bergeborbecker noch alles in eigener Hand: "Natürlich ist weiterhin alles drin für uns. Aber mit einer Einstellung wie gegen Frohnhausen holen wir keinen Punkt mehr. Der Mannschaft fehlt leider der letzte Biss. So können wir 81 nicht mehr gefährlich werden", sagte ein enttäuschter Jürgen Zabinski.
Kreisliga A Essen Süd-Ost:
Tabellenführer SV Kupferdreh darf nach einer kurzen Durststrecke wieder aufatmen. Durch den knappen 2:1-Sieg bei Preußen Eiberg konnte der Platz an der Sonne weiter gefestigt werden. Gleichzeitig profitierte die Truppe von Trainer Michael Wüsten von den Ausrutschern der Hattinger Mannschaften SF Niederwenigern II (1:1 gegen die Sportfreunde 07) und SuS Niederbonsfeld (1:1 beim FC Kray II). Entsprechend zufrieden zeigte sich Wüsten nach der Partie: "Das war natürlich ein richtig gutes Wochenende für uns. Ich hätte mit den Patzern der Konkurrenten nicht gerechnet. Dies nehmen wir mit Wohlwollen zur Kenntnis", meinte der Übungsleiter. Deshalb konnte er es auch verschmerzen, dass sein Team das Spiel "unnötig spannend" gemacht hat: "Das war wirklich nichts für schwache Nerven. Wir haben etliche Konterchancen kläglich vergeben und mussten am Ende zittern. Da fehlte meiner jungen Truppe die nötige Abgeklärtheit".
Die ließ auch die Zweitvertretung der Sportfreunde Niederwenigern vermissen. Gegen den Abstiegskandidaten Sportfreunde 07 kassierte man in der letzten Spielminute den bitteren Ausgleichstreffer. Niederwenigerns Coach Mirko Kursinski hatte in erster Linie ein Lob für den Kontrahenten parat: "Ich muss ein großes Kompliment an 07 richten. Der Gegner hat sehr diszipliniert gespielt und bis zum Umfallen gekämpft. In dieser Liga bekommt man nichts geschenkt. Das haben wir erneut bitter zu spüren bekommen". Durch den Punktverlust der Niederbonsfelder konnte zumindest der zweite Tabellenplatz behauptet werden. Wegen des Abgangs von Sturmtank Henrik Hildebrand, der in die erste Mannschaft hochgezogen wurde, fehle laut Kursinski ein echter Torjäger: "Wir haben zuletzt zu viele Möglichkeiten liegen gelassen. Das Fehlen von Hildebrand macht sich deutlich bemerkbar. Allerdings geht die erste Mannschaft vor. Das müssen wir so akzeptieren".
Ein echtes Abstiegsspiel gab es in der Partie zwischen dem TC Freisenbruch und Teutonia Überruhr zu bestaunen. Im "Duell der Enttäuschten" setzte sich die Teutonia mit 3:1 durch und verschaffte sich wertvolle Luft im Kampf um den Klassenerhalt. Peter Barbian, Fußball-Obmann der Teutonen, konnte sich über ein seltenes Erfolgserlebnis freuen: "Wir sind alle sehr erleichtert über den Dreier. Die Mannschaft hat ab der 60. Minute die Kurve bekommen und konnte den 0:1-Rückstand letztlich noch drehen. Ich hoffe, dass die Spieler dadurch ihr Selbstvertrauen zurückgewonnen haben. Ein paar Punkte müssen wir nämlich noch holen".
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