Kreisliga A1:
Der designierte Bezirksligaaufsteiger Hilal hat anscheinend nach wie vor großen Spaß am Fußballspielen und genießt die letzten Spieltage – das 0:4 beim TSV Broich ist zumindest ein Anhaltszeichen dafür. Man darf gespannt sein, was die Mannschaft in den nächsten zwei Wochen gegen die um den Klassenerhalt kämpfenden Teams von Dersimspor und dem Mülheimer SV aufbieten wird, sowie natürlich am letzten Spieltag auf heimischem Platz gegen den Drittplatzierten DFV. Für den wird bis dahin wahrscheinlich entschieden sein, ob man vielleicht doch noch am Kick des Jahres, dem Entscheidungsspiel, teilnimmt oder eben nicht. So zumindest schätzt DFV-Trainer Berkan Serifoski die Lage ein: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir das noch drehen werden, denn dafür müssen wir jedes Spiel gewinnen und Saarn darf sich auch mal einen Ausrutscher erlauben. Aber wenn sich doch noch was tun sollte, dann wird das vor dem letzten Spieltag entscheiden.“ Als bekennender Anhänger der Prozentrechnung beziffert Serifoski die Chancen, am Ende noch vor Saarn zu stehen „auf 10 Prozent“, hofft also mehr als dass er daran glaubt. „Die Saison ist natürlich noch nicht abgehakt, jetzt aufhören zu spielen, das geht gar nicht. Ich denke eher schon an die nächste Saison – wenn wir da nicht den Start wieder vermasseln und auch wieder unsere Pflichtsiege einfahren, dann haben wir schon eine gute Chance, uns von Anfang an da oben hinzustellen.“
Interessant wird auch, wie die nächste Woche erfolgende Sitzung der Spruchkammer über den Spielabbruch vom 21. April (Dersimspor gegen DFV) ausgehen wird. Nicht unwahrscheinlich, dass der Spielabbruch, für den der Unparteiische sich entschied, als Anhänger von Dersimspor im Anschluss an eine Rudelbildung den Platz betraten, den Gastgebern zur Last gelegt wird. Für Serifoski wären das drei wichtige Punkte, noch viel wichtiger wären sie aber vermutlich für Hidir Kaplan und seinen FC Dersimspor. Denn nach der Klatsche beim Mülheimer SV gastiert man am kommenden Wochenende bei Hilal, wo man sich nicht über eine erneute Packung wundern müsste. Der zunehmend als Motivator gefragte Interimscoach Hidir Kaplan gibt zu: „Die Stimmung ist eigentlich nicht gut, weil wir mitten im Abstiegskampf stecken und sich die Lage jetzt sogar noch weiter verschlechtert.“ Wirklich berechtigte Hoffnung auf Konsolidierung besteht erst in der Woche drauf, wenn man Huckingen empfängt, doch bis dahin könnte der TSV Broich bereits an Dersimspor vorbeigezogen sein. Und am Ende kann der ganze Kampf dann auch noch umsonst gewesen sein, wenn abhängig von der Bezirksliga entschieden werden sollte, wieviele Mannschaften nun wirklich absteigen. Unsere Prognose: das wird noch ein ganz heißes Rennen um den zweiten Abstiegsplatz!
Kreisliga A2:
So, die Sache ist durch. Aufsteigen werden der TV Voerde und Wehofen. Oder nur einer von beiden, wenn nämlich das Entscheidungsspiel (vermutlich gegen Saarn) verloren gehen sollte. Doch vorher wird es noch ein weiteres Entscheidungsspiel geben, eines bei dem nochmal richtig Feuer unterm Dach sein wird. Denn am 15. Mai, dem vorletzten Spieltag, treffen Voerde und Wehofen am Teichacker zu einem letzten Kräftemessen aufeinander und es ist nicht unwahrscheinlich, dass genau dieses Spiel die Entscheidung darüber bringen wird, wer ohne weitere Hürdenläufe in die Bezirksliga aufsteigen darf. Herausforderer-Trainer Ahmet Tutal gibt sich selbstbewusst: „Wir lassen da nicht mit uns reden, wir wollen definitiv den direkten Aufstieg. Gegen Voerde werden wir alles tun, so wie die Mannschaft bis jetzt immer toll gekämpft hat. Die nächsten Spiele sind allesamt Brocken, aber wer am Ende oben stehen will, der muss das schaffen – mit unserem Willen und der Unterstützung der Zuschauer werden wir Voerde knacken und am 22. Mai den Aufstieg in die Bezirksliga feiern!“ Sein Gegenüber, Michael Drieschner vom TV Voerde, macht sich dennoch keine Sorgen, dass der Aufstieg, der nun ja wirklich zum Greifen nah ist, noch vergeigt werden könnte: „Wir versuchen jetzt natürlich mit aller Macht in Laar zu gewinnen um dann mindestens mit dem einen Punkt Vorsprung in das Spiel zu gehen – weil Wehofen dann natürlich kommen muss und das spielt uns in die Karten. Meiner Meinung nach sind wir wirklich bezirksligareif.“ Ein kleines Hintertürchen lässt er sich trotz allem offen: „Bei so einem Spiel kann man vorher sowieso nichts mit Sicherheit sagen – da spielen andere Dinge eine Rolle als sonst. Und falls es bei dem Spiel einen Gewinner geben sollte, dann muss der Verlierer einen kühlen Kopf bewahren, denn auch am letzten Spieltag und im Entscheidungsspiel muss man in Topform sein, sonst kann man einpacken.“ Eine Warnung, die sich wahrscheinlich leichter aussprechen als befolgen lässt.
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