Kreisliga B 1
Zwei Kantersiege fallen in der Staffel 1 sofort ins Auge. Zum einen der von BV Rentfort II bei Horst 59. Die „Fifty-Niners“ kamen gegen die bisher nicht als Torfabrik aufgefallene BVR-Reserve gehörig unter die Räder. 0:8 hieß es am Ende aus Sicht des Tabellenvorletzten. „Ich habe die ganze Nacht schlecht geschlafen“, stöhnte Peter Zültzke am Montag. Der Trainer des FCH ließ seinen Gefühlen freien Lauf: „Ich verstehe nicht, wie man nach dem tollen Auftritt im Stadtpokal, als wir gegen Hessler 06 mit 2:1 gewonnen haben, jetzt wieder so eine desolate Vorstellung abliefern kann. Drei Gelb-Rote und eine Rote Karte, diese Undiszipliniertheiten sind eine Katastrophe, da muss man sich als Trainer fragen, ob es noch Sinn macht.“
Der Frust beim ehemaligen Ellinghorster sitzt tief: „Hier fehlt es an der Einstellung. Zum Training kommen nur zwei Spieler, weil sie wissen, dass ich keine Alternativen habe und sie eh spielen. Da fühle ich mich ganz schön im Stich gelassen, auch vom Vorstand.“ Die Perspektive an der Albert-Schweitzer-Straße ist für Zültzke deshalb „ganz düster.“
Eine noch größere Überraschung war die Packung, die Anadoluspor in Kirchhellen verabreicht bekam. Die „Zweite“ des VfB, sonst eher knauserig in Sachen Toreschießen, schenkte ebenfalls acht Stück ein.
Noch ein kurzer Blick auf das Spitzenspiel. Die von einigen gefürchtete Aufholjagd des SV Zweckel scheint Formen anzunehmen. Nach dem 0:2 des SuS Beckhausen gegen den SVZ II ist überliefert, dass 05-Trainer Marcel Harelik richtig stinkig gewesen sein muss. Kein Wunder, nach dem Verlust der Tabellenführung spüren die Kicker von der Braukämperstraße im Nacken den Atem der Jäger.
Kreisliga B 2
Ist das schon eine Krise? Erle 1928 lässt im Rennen um Platz eins zumindest Federn. Nach der Pleite gegen Viktoria Resse II kam die Elf von Oli Seidemann auch bei Teutonia Schalke nicht über ein Remis hinaus. Bei der DJK TuS Rotthausen und vor allem dem VfB Gelsenkirchen wird man es mit Freude aufgenommen haben. „Wir alle Punkte mitnehmen und gegen immer stärker abbauende Gastgeber wäre dieses durchaus möglich gewesen“, erklärte Toni Gawelek nach der Partie. Für den Kapitän der Eintracht ist die personelle Misere der Hauptgrund für den kleinen Einbruch seines Teams: „Unser Punktepolster ist aufgebraucht, die Konkurrenz rückt näher. In der nächsten Woche erwarten wir DJK TuS Rotthausen zum Spitzenspiel an der Oststraße und werden dann hoffentlich wieder einige verletzte und verhinderte Spieler dazu bekommen. Auch wir können nicht so einfach acht wichtige Akteure ersetzen.“
Im Tabellensumpf haben mittlerweile drei Mannschaften nun zehn Zähler auf dem Konto. Denn die Zweitvertretung von Rot-Weiß Wacker Bismarck sammelte an der Reckfeldstraße überraschend drei Punkte gegen Hessler II ein. Damit sieht es zumindest im Moment so aus, als könnte sowohl an der Spitze als auch im Keller in diesem Jahr ein echtes Herzschlag-Finale ins Haus stehen.