Schließlich hat Meiderich 06/95 erst in der vergangenen Saison den lange ersehnten Sprung in die Kreisliga A geschafft. Und die Zielvorgabe lautete damals, obwohl alles ohne Niederlage über die Bühne ging: Klassenerhalt. Darin waren sich die beiden Trainer Thomas Flügge und Michael Kirstein einig.
Aber nach 13 Saisonspielen ist wieder keine Niederlage in der Bilanz, dafür stehen jedoch 37 Zähler auf der Habenseite - was einen Vorsprung von acht Punkten auf den Tabellenzweiten bedeutet. Das ursprüngliche Saison-Ziel ist also im Prinzip längst erreicht. Dass ein Doppelaufstieg möglich ist, hat Hertha Hamborn erst in der vergangenen Saison gezeigt. Nachahmung möglich? "Von diesem Durchmarsch reden meine Jungs natürlich oft. Das ist ja schließlich auch ein Team aus der nächsten Umgebung", gesteht der 40-jährige Trainer.
So sind die Töne aus Meiderich natürlich selbstbewusster, aber nicht übertrieben. So sagt Flügge: "Nach ein paar Niederlagen sieht es ruck, zuck anders aus. Nichts ist unmöglich." Eine neue Vorgabe soll in der Winterpause kommen. Bis dahin sind noch vier Matches zu bestreiten.
Thomas Flügge.
Eine Serie riss aber am vergangenen Wochenende. Gegen den Landesligisten Hamborn 07 setzte es vor gut 600 Zuschauern eine 0:3-Niederlage. "So wissen wir wenigstens wieder wie es ist, ein Pflichtspiel zu verlieren", zieht Flügge ein positives Fazit, denn: "Wir haben insgesamt gut mitgehalten. Natürlich war im Endeffekt ein Klassenunterschied zu sehen. Aber unser Gegner hat seinen Respekt dadurch gezeigt, dass er in Bestbesetzung angetreten ist. Und nach der Partie hat Hamborns Coach Siggi Sonntag unsere Leistung auch gelobt."
So geht es an diesem Wochenende gleich hart weiter. Denn eins ist klar: Als Außenseiter tritt das Team schon länger nicht mehr an - und die Gegner werden immer heißer, den Meiderichern die erste Saisonpleite beizubringen. Die letzte Pleite im Ligabetrieb datiert nach der makellosen Vorsaison vom Mai letzten Jahres.
Am kommenden Sonntag versucht also der SV Laar 21 diese Serie zu brechen. Da ist Spannung garantiert, denn der Gegner ist Tabellen-Vierter und ein direkter Nachbar, es ist also Derby-Time in Laar. "Außerdem haben wir mit Mark Bandurski einen Ex-Laarer in unseren Reihen. An Motivation wird es Laar garantiert nicht mangeln", ergänzt Flügge.
Auch sonst befindet sich der Klub, der aus dem selben Duisburger Stadtteil wie der MSV Duisburg kommt, im Aufschwung. Mit Mitteln des Konjunkturpaketes II wird bald an der Honigstraße der Bau der neuen Kunstrasenplatzanlage in Angriff genommen. Und auch die Kabinen werden neu gemacht. Diese haben es nach der Aktion des FC St. Pauli (RevierSport berichtete) zu überregionaler Bekanntheit geschafft. Aktuell sieht man sich im Verein nach Ausweichmöglichkeiten während des Umbaus bei Vereinen aus der näheren Umgebung um. Schließlich soll der Sport weiterhin erfolgreich betrieben werden und nicht unter den Umbaumaßnahmen leiden.
Denn auch das zweite Team des Klubs spielt zwei Klassen tiefer um den Aufstieg mit. Und die Jugendarbeit im Klub ist ohnehin eine Bank: 21 Akteure aus der eigenen Jugend kicken derzeit in der ersten und zweiten Mannschaft des Vereins.