Die U17 des FC Schalke 04 erlebte am letzten Spieltag in der B-Junioren-Bundesliga ein 2:6 (0:4)-Debakel bei Borussia Dortmund. Trainer Thomas Bertels war anschließend dennoch stolz auf seine Mannschaft.
Die Qualifikation für die Endrunde hatte der Deutsche Meister von 2022 bereits nach der Heimniederlage gegen Bayer Leverkusen vor zwei Wochen verpasst. Nun gab es auch im Derby beim BVB, der als Tabellenzweiter die Endrunde erreichte, nichts zu holen.
Aus Bertels' Sicht war aber nicht sein Team der Auslöser für die Klatsche, sondern die Leistung von Schiedsrichter Simon Wölfinger. "Ich werde im November 38 Jahre alt und habe ein paar Jahre Profi-Fußball und auch sonst viel und lange Fußball gespielt. Aber so ein Spiel habe ich noch nicht erlebt, in dem 45 Minuten lang so ziemlich alles gegen dich läuft", meinte Bertels.
Damit meinte er vor allem die Gelb-Rote Karte gegen Jonas Zgorecki nach einer guten Viertelstunde Spielzeit. "Vor dem 1:0 war das kein Foul, das haben die selbst gesagt. Und dann bekommt Jonas Gelb. Und dann macht er (dafür bekam er die zweite Gelbe Karte, d. Red.) auch kein Handspiel. Er hat den Kopf zu tief genommen, das hätte der Schiedsrichter pfeifen können. Jonas war ganz klar nicht mit der Hand dran." Das regte auch die beiden Co-Trainer so auf, dass sie ebenfalls mit Gelb-Rot und Rot bedacht wurden.
Dass die Enttäuschung groß ist, im Derby so ein Ergebnis zu haben, ist auch ganz klar. Aber ich will kein anderer Trainer sein, als gerade von dieser Mannschaft.
Thomas Bertels
Bis zum 0:1 durch einen Freistoß und dem Eigentor von Zgorecki zum 0:2 kurz danach sei man gut im Spiel gewesen. "Dass wir verloren haben, hat nicht nur daran gelegen. Das glaube ich schon", meinte Bertels. "Aber, dass man hier einen Schiedsrichter aus Kaiserslautern hinfahren lässt, der hätte auch da bleiben können. Das sage ich ganz klar. Dann sollen sie lieber einen aus Dortmund pfeifen lassen, das wäre wahrscheinlich vernünftiger abgelaufen."
Danach sei das Spiel gegen so einen starken Gegner natürlich entschieden gewesen. Bis zur Halbzeit schraubte der BVB das Ergebnis auf 4:0. Aber wie seine Mannschaft dann und vor allem in der zweiten Halbzeit dagegengehalten habe, sei ganz stark gewesen. "Ich kann als Trainer nicht stolzer sein, wie wir dann danach hier gespielt haben. Man hätte einbrechen können oder wir hätten uns ergeben können", sagte Bertels. "Aber wenn ich sehe, was diese Jungs hier in Unterzahl gegen eine sehr gute Mannschaft abgerissen haben. Das sind so Momente, warum ich gerne Jugendtrainer bin, weil mich das brutal stolz macht, dass diese Jungs Charakter zeigen".
Die beiden Treffer von Vincent Carus und Alexander Ivankin kurz vor dem Ende des Spiels, die das Ergebnis optisch etwas aufwerteten, seien der Lohn dafür gewesen. "Das ist ja das, warum wir Dritter geworden sind. Weil diese Mannschaft Charakter hat. Das können die Jungs mitnehmen."
Und dann fügte er eine Liebeserklärung an sein Team hinzu: "Ich wollte nicht tauschen gerade. Mit keiner Mannschaft. Egal, wie das Ergebnis hier ausgegangen ist. Dass die Enttäuschung groß ist, im Derby so ein Ergebnis zu haben, ist auch ganz klar. Aber ich will kein anderer Trainer sein, als gerade von dieser Mannschaft."