Für einen U19-Spieler von Rot-Weiss Essen war die 1:2-Niederlage im ersten Heimspiel der Saison gegen den VfB Hilden gleich doppelt schmerzhaft. Die Rede ist von RWE-Keeper Niklas Alter, der nicht nur die ersten beiden Gegentreffer in der neuen Spielzeit kassierte, sondern während des Spielverlaufs auch mehrfach behandelt werden musste.
Der Grund: Je einmal prallte er unglücklich mit einem Gegenspieler und mit einem Mitspieler zusammen, konnte beide Male aber weiterspielen. „Er hatte den Kiefer ausgerenkt und einen Zahn verloren. Das ist der aktuelle Stand, den ich habe“, sagte U19-Trainer Simon Hohenberg nach Spielende.
Gegen den Mitabsteiger aus der West-Staffel der A-Junioren-Bundesliga stand erneut Yan Friessner für die U19 auf dem Platz, der bei der 3:4-Niederlage der RWE-Profis im DFB-Pokal gegen den Hamburger SV vor zwei Wochen zu seinem Profi-Debüt gekommen war.
Der Einsatz des 17-jährigen Außenbahnspielers für die U19 an diesem Wochenende galt allerdings nicht als sicher. „Er hat Samstag mit den Profis trainiert und war eine Option für den Kader. Wir haben uns aber dazu entschieden, dass er bei uns spielt. Ich finde, er gehört erstmal zur U19. Alles, was er bei den Profis macht, ist Bonus für ihn. Er muss erstmal bei uns liefern. Da habe ich schon eine klare Erwartungshaltung an ihn und das muss er jedes Mal, neu beweisen.“
Mit Blick auf das Entwicklungspotenzial von Friessner hofft Hohenberg, dass das junge Talent perspektivisch den Sprung zu den Profis schafft und sich ein Einsatz wie gegen den HSV oder ein Kaderplatz wie gegen Viktioria Köln in der 3. Liga unter der Woche wiederholt.
„Bei Yan ist es so, dass er schon Merkmale in seinem Spiel hat, die sehr spannend sein können. Er hat eine brutale Athletik, mit der er in Eins-gegen-Eins Situationen gehen kann. Aber er hat auch noch Probleme, wo er immer wieder Coaching braucht. Er muss im technischen Bereich noch aktiv viel machen und beim Stellungsspiel. Aber er ist schon ein Spieler, den wir maximal fördern, damit er am Ende seiner U19-Zeit permanent bei den Profis ankommt. Das würde ich mir persönlich auch wünschen“, betonte Hohenberg, der im engen Austausch mit Profi-Co-Trainer Paul Freier steht.
Für die rot-weisse U19 steht nun eine Englische Woche an. Zunächst müssen die Essener im Pokal gegen den SC Werden-Heidhausen antreten, ehe in der Liga das Stadtderby gegen die Spvg. Schonnebeck wartet. „Man muss ehrlich sagen, dass das Spiel gegen Werden-Heidhausen für uns keine hohe Priorität hat. Ab Mitte der Woche werden wir uns dann auf Schonnebeck vorbereiten. Das wird sicherlich auch eine spannende Kiste werden“, blickt Hohenberg voraus.