Seit anderthalb Jahren spielt Martin Lyttek mittlerweile in der U19 des VfL Bochum, so richtig angekommen ist der beidfüßige Mittelfeld-Akteur aber erst in dieser Saison. Martin ist ein sehr angenehmer Typ, aber in der letzten Spielzeit fehlte die nötige Ernsthaftigkeit und Zielstrebigkeit. Da hat er sich nun weiterentwickelt, ist eine absolut positive Erscheinung auf dem Platz und auch außerhalb, berichtet sein Trainer Sascha Lewandowski. Und schickt ein dickes Lob hinterher: Er ist ein kompletter Mittelfeldspieler mit Qualitäten in der Defensive und Offensive, ist kampfstark, hat aber auch ein gutes Pass-Spiel und ist torgefährlich.
Der Angesprochene räumt ein: Im letzten Jahr war die Mannschaft auch ohne mich erfolgreich, da war schon eine gewisse Lustlosigkeit im Training bei mir erkennbar. Das ist nun anders, ich bin sehr zufrieden. Zu Recht, schließlich stand er immer in der Startelf, markierte bereits fünf Treffer. Und ist momentan auf dem besten Weg, ähnlich wie sein Schwager Luciano Velardi, der mit Lytteks Schwester Anette zusammen ist, durchzustarten. Der gehörte zu den Stars bei den Amateuren, absolvierte immerhin zwei Bundesliga-Spiele. Als ich aus Wuppertal nach Bochum kam, hatte ich schon im Hinterkopf, irgendwann mit ihm in einer Elf zu spielen, grinst der Youngster.
Durch Luciano bin ich schon vor einiger Zeit auf den VfL aufmerksam geworden, mittlerweile schlägt auch mein Herz für den Verein, bekennt der gebürtige Kattowitzer, der mit seiner Familie in Wuppertal lebt. Und dort momentan die elfte Klasse besucht: Ich will mein Fachabitur machen, um etwas für meine Zukunft zu tun, falls es nicht mit dem Fußball klappt. Das freut auch seine Freundin Marie, die derzeit mitten im Abi-Stress steckt.
Den Blick auf die Zeit nach der Jugend richtet der Fan von Ronaldinho ganz realistisch aus: Mein Vertrag läuft aus, mal schauen, wie es weitergeht. Bei den Senioren kann viel passieren, es kann nach oben gehen, aber genauso gut nach unten. Zumindest etwas Profi-Luft durfte er schon schnuppern, im Rahmen der internationalen Nachwuchsrunde: Mit Edu in einem Bus zu sitzen und gemeinsam mit ihm auf der linken Seite zu spielen, das war schon ein tolles Erlebnis. Ob er mit dem brasilianischen Shootingstar noch öfter zusammen kicken darf, bleibt abzuwarten. Vielleicht gibt es auch ein Wiedersehen mit Velardi, auch wenn der mittlerweile beim 1. FC Kleve kickt...