Am gestrigen Donnerstag startete Schalkes „U19“ –Trainer Norbert Elgert mit der Vorbereitung auf die kommende Saison in der A-Jugend-Bundesliga West. In der kommenden Woche geht der königsblaue Nachwuchs schon auf Weltreise.
Vom 20. bis zum 26. Juli sind die Gelsenkirchener im japanischen Takasaki zu Gast. „Der Kontakt kam über Kenji Yuasa zustande“, erklärt Reiseleiter Bodo Menze. Den Fußball-Lehrer aus dem Land der aufgehenden Sonne lernte Schalkes Amateur- und Jugend-Koordinator vor 25 Jahren an der Sport-Hochschule Köln kennen. „Wir haben gemeinsam bei Professor Dr. Steinkämper studiert“, erinnert sich Menze. Unterstützt wird der Trip von der Organisation „Friendship Crescer Project“.
Am kommenden Dienstag steigen die Schalker Youngster um 20.45 Uhr in Frankfurt am Main in den Flieger, der sie nach Tokyo bringt. Drei Tage später werden die Revier-Kicker in der japanischen Hauptstadt vom deutschen Botschafter empfangen. Davor und danach stehen „Fußball und Kultur auf dem Programm“, wie Menze betont.
Nicht an Bord ist Helmut Schulte. Der Sportliche Leiter der Schalker Nachwuchs-Abteilung treibt sich zurzeit noch bei der U19-EM in der Schweiz herum. Zuvor hatte der frühere Bundesliga-Trainer der Königsblauen bei der Euro 2004 in Portugal die beiden Halbfinals sowie das Endspiel gesehen. „In Deutschland ist in den letzten Jahren eindeutig etwas verpasst worden. Von dem hohen Tempo und dem schnellen Pass-Spiel, das die anderen Mannschaften oft perfekt zelebrieren, sind wir weit entfernt“, meint Schulte, der ein wesentliches Problem in der hiesigen Nachwuchs-Arbeit sieht. „Wir leisten uns den wahnsinnigen Luxus, die Kader mit vielen ausländischen Spielern zu bestücken. Dass die deutschen Talente dabei auf der Strecke bleiben, ist klar.“
Auf Schalke dagegen hat der neu eingeführte Jugend-Stil die ersten Erfolge zu verzeichnen. „Ich bin froh, dass ein Umdenken stattgefunden hat. Chef-Trainer Jupp Heynckes setzt auf den Nachwuchs, das ist sehr wichtig“, betont Schulte. Nach Mike Hanke, Michael Delura, Fabian Lamotte und Christofer Heimeroth machen sich nun Kai Hesse. Tim Hoogland, Simon Talarek und Alexander Baumjohann auf zum Sprung ins Haifisch-Becken Bundesliga. „Baumi trainiert oben mit, soll aber bei uns spielen“, setzt Schulte auf den erst 17-jährigen Mittelfeld-Regisseur. Eine große Zukunft prophezeit der 46-Jährige auch Keeper Manuel Neuer. „Das ist ein guter Junge“, nickt Schulte.
Obwohl aus dem Kader des Vorjahres lediglich sechs Spieler übrig geblieben sind, traut der ehemalige St-Pauli-Coach der Elgert-Truppe mindestens die gleiche Platzierung wie im Vorjahr zu. „Wir wollen immer unter den ersten fünf spielen, möglichst sogar unter den ersten drei. Viel wichtiger ist aber der Ausbildungsgedanke. Da hat unsere Arbeit in der jüngeren Vergangenheit gute Früchte getragen“, unterstreicht Schulte. „Wenn wir in jedem Jahr ein, zwei Spieler an die Bundesliga heran führen können, hat sich unsere Mühe gelohnt.“