Vor allem defensiv. Über 70 Minuten hatten die Königsblauen die bislang so treffsichere Bayer-Offensive im Griff. Lediglich von der 60. bis zur 80. Minute kam Leverkusen zu einigen Gelegenheiten. Die weitaus besseren Chancen aber hatte der S04. Die größte von ihnen hatte Kapitän Can Bozdogan, der mit einem Knaller aus 18 Metern nur den Pfosten traf (80.). „Die Jungs haben heute ein super Spiel gemacht. Das war ein U19-Spiel auf ganz hohem Niveau“, erklärte Schalkes Trainer Norbert Elgert anschließend. „Leverkusen hat gezeigt, warum sie da oben stehen. Dennoch hatten sie in der ersten Halbzeit aus dem Spiel keine Torchance.“
Besonders gefiel dem Erfolgstrainer das Zweikampfverhalten seiner Elf: „Wir haben gemeinsam individuell aufopferungsvoll verteidigt. Mit dieser Intensität hättest du letzte Woche bei Viktoria Köln nicht verlieren können.“
Langsam greifen die Dinge, die Elgert seinem Team mitgibt. Dass der Aufbau des Teams in diesem Jahr schwieriger und langwieriger werden würde, als in den vergangenen Jahren, war aber ohnehin allen Beteiligten klar, weil Schalke 04 fast ein Dutzend Spieler von anderen Mannschaften dazu geholt hat. „Wir haben sehr viele Neue und die müssen sich erst mal einspielen“, hat Elgert dafür Verständnis. „Die Automatismen dauern länger. Vielleicht brauchten wir das Negativerlebnis in Köln.“
Typische Schalke-Mentalität
Seine Mannschaft war auf jeden Fall nicht mehr wiederzuerkennen. Fokussiert, zweikampfstark, so muss S04 um die Zukunft in der A-Junioren-Bundesliga West nicht bange sein. „Das war Gewinnermentalität, das ist das, was wir sehen wollen“, nickte Elgert. „Wir haben jetzt ein paar Spiele darauf gewartet, dass unsere Jungs diese typische Schalker Mentalität zeigen, die wir in den vergangenen Jahren fast immer gezeigt haben. Wir sind auf einem guten Weg und ich bin optimistisch, dass wir irgendwann wieder den Anschluss nach oben bekommen. Das Spiel war ein riesiger Schritt.“
Elgerts Fazit: „Wir haben eine ganz starke Leverkusener Mannschaft, aber auch ein starke Schalker Mannschaft gesehen. „Bei ihnen sieht man, warum sie oben sind, bei uns sieht man, warum wir irgendwann oben sein könnten.“ Elgert, der von Viererkette auf Dreierkette umgestellt hatte, hätte seinem Team deshalb gerne drei Punkte gegönnt. „Aufgrund der Torchancen mussten wir das Spiel gewinnen. Es war ein Klassespiel gegen eine starke Mannschaft. Ich bin mit Mannschaftsleistung und der Anstrengungsbereitschaft sehr, sehr zufrieden.“ Nur am Torabschluss müssen sie weiter feilen. Lawrence Ennali (82.) und zweimal Stanislav Fehler vergaben beste Möglichkeiten.
Leverkusen Trainer Markus von Ahlen fand das Unentschieden am Ende gerecht. „Es war ein sehr intensives Spiel und Schalke hat gezeigt, dass mit ihnen am Ende wieder zu rechnen sein wird. Sie haben Topspieler im Kader.“