Der gebürtige Bocholter war die letzten drei Jahre bei den "Wölfen" an der Seitenlinie tätig, schrammte am vergangenen Wochenende durch eine 1:2-Niederlage gegen 1860 München nur knapp am DFB-Pokalsieg vorbei. "Wir haben den entscheidenden Treffer in der letzten Minute kassiert. Das war die bitterste Erfahrung meiner bisherigen Laufbahn", betont der 31-Jährige.
Sein bisheriger Werdegang kann sich trotz seiner Jugend sehen lassen. Vor dem Wolfsburg-Engagement trainierte Hyballa bereits Borussia Bocholt (1994 bis 1996), den FC Bocholt (1996 bis 1998), Preußen Münster (1998 bis 2001), Arminia Bielefeld (2001/02) und den namibischen Erstligisten Ramblers Windhoek (2002/03), war zudem als Sportlicher Leiter bei der Deutschen Fußball Akademie (2003/04) tätig. "Mit 18 hatte ich einen Knorpelschaden, hätte es aber auch so nicht zum Profi geschafft. Aber ich habe gemerkt, dass ich ein Talent vor der Mannschaft habe", erklärt der Fußball-Lehrer, der ebenso wie Herrlich am 50. Ausbildungs-Lehrgang teilnahm.
Auch deshalb wird er den Kontakt zu seinem Vorgänger suchen, um sich über die BVB-Youngster auszutauschen. Schließlich schätzt er die West-Staffel wesentlich stärker ein als das Nord-Oberhaus. "Im Norden gibt es mehrere U19-Teams von unterklassigen Vereinen. Die haben nicht so die Infrastruktur, daher kommen dort auch schon mal sehr deutliche Ergebnisse zustande." Seine Ziele macht er aber auch in der neuen Klasse klar: "Es wäre blöd zu sagen, wir möchten Neunter werden. Wir wollen oben anklopfen, im Nachwuchs-Bereich sind auch Ergebnisse gefragt. Man kann schließlich keine Winner-Typen ausbilden, wenn man jedes Wochenende auf die Mütze bekommt."
Eine Einstellung, die er schon Profis wie Christian Pander oder Matthias Langkamp mit auf den Weg gab. Und eine, die er auch den Wolfsburgern vermittelte. "Ich habe den Jungs viel von der Arbeiter-Mentalität im Ruhrpott erzählt, von der offenen und ehrlichen Art der Menschen", betont der Coach. Sein Zusatz: "Hier schlägt das Herz des Fußballs, daher freue ich mich umso mehr über den neuen Job."