Nachdem der BVB-Nachwuchs den Erzrivalen aus Gelsenkirchen schon in der Bundesliga distanziert hatte und die Meisterschaft feiern durfte, gewannen die Schwarzgelben am Mittwochabend auch den Westfalenpokal gegen Schalke 04. In einem hochdramatischen Finale siegte der BVB mit 3:2 (1:1, 0:1) nach Verlängerung.
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Dabei waren die Königsblauen vor allem in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft, kombinierten mit der frühen Führung durch einen Kopfball von Esad Morina (4.) im Rücken wesentlich sicherer als die sehr fehlerhaft agierenden Dortmunder und zeigten sich zudem in den Zweikämpfen präsenter. "Am Anfang hat uns Schalke etwas erschreckt", musste BVB-Coach Hannes Wolf zugeben.
Auch in den zweiten 40 Minuten konnten die Borussen die S04-Defensive kaum unter Druck setzen. Es entwickelte sich ein zähes Duell, in dem der BVB kaum Ideen hatte, Schalke aber die sich bietenden Räume nicht nutzte, um einen vorentscheidenden Konter zu setzen. Das wurde kurz vor Schluss bestraft, als Hayrullah Alici einen Sekundenschlaf in der Schalker Abwehr zum 1:1 nutzte (78.) und Dortmund in die Verlängerung rettete.
Verfrühte Siegessicherheit - aber kein Vorwurf von Wörns
In der schwanden bei beiden Mannschaften zusehends die Kräfte, sodass konstruktive Angriffe praktisch nicht zu sehen waren. Trotzdem entwickelte sich eine dramatische und verrückte Schlussphase, in der zunächst Fabian Reese Schalke mit 2:1 in Führung brachte (97.) und S04 wie den sicheren Sieger aussehen ließ.
Doch der BVB schlug zurück - und zwar gleich doppelt. Kapitän Mohamed El-Bouazzati glich in der Schlussminute per Elfmeter aus (100.) und in der Nachspielzeit sorgte erneut Alici mit dem 3:2 (10.+1) für ausgelassenen Jubel bei den Borussen und am Boden zerstörte Schalker. "Du musst einfach bis zum Schluss fokussiert sein und darfst noch nicht feiern, bevor es wirklich vorbei ist", ärgerte sich S04-Trainer Christian Wörns, der seiner Mannschaft aber keinen Vorwurf machen wollte.
Wolf erst recht nicht. "Der heutige Abend ist sinnbildlich für die wahnsinnige Saison, die meine Mannschaft gespielt hat", strahlte der Fußballlehrer und antwortet auf die Frage, ob ein Derbysieg zum Double-Gewinn nicht etwas ganz Besonderes sei, nur mit einem knappen, aber verschmitzten "ja, ganz bestimmt."