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Klöppers Taktik-Check: Rot-Weiss Essen U19

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Klöppers Taktik-Check: Rot-Weiss Essen U19
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Zum Start der U19-Bundesliga-Saison hat der RevierSport eine neue Serie gestartet: Klöppers Taktik-Check. Weiter geht es mit den Essener A-Junioren.

Über die Aussagekraft von Fußballstatistiken lässt sich streiten. Nicht immer können sinnvolle Zusammenhänge zwischen publizierten Zahlenwerken und dem tatsächlichen Leistungsvermögen einer Mannschaft abgeleitet werden. Nach sieben Spieltagen in der A-Jugend Bundesliga stehen die gezeigten Leistungen der Essener U19 in einem passenden Verhältnis zu ihrer bislang erreichten, sehr ausgeglichenen Bilanz (2 Siege, 2 Unentschieden, 3 Niederlagen, 8 Punkte, 8:10 Tore).

Christoph Klöpper (Jahrgang 1980) war bislang als Nachwuchstrainer für den VfL Bochum, die SG Wattenscheid 09 und den MSV Duisburg tätig. Für RS nimmt der Diplom-Sportwissenschaftler die Teams der U19-Bundesliga unter die Lupe.

Aus verschiedenen Blickwinkeln präsentieren sich die Rot-Weißen durchschnittlich. Sowohl die Punkteausbeute als auch die Spielqualität ist weder atemberaubend gut noch Besorgnis erregend schlecht. Die RWE-Talente spielen stark gegen den Ball in der eigenen und schwach mit Ball in der gegnerischen Hälfte. Mit Borussia Dortmund (3:2), Schalke 04 (0:1), Bayer Leverkusen und dem VfL Bochum (beide 0:0) trafen die Essener bereits auf vier ambitionierte und offensivstarke Teams. Alle Spiele konnten offen gestaltet werden. Kein Gegner wurde klar dominiert, keiner war den Rot-Weißen hoch überlegen.

Selten schaffen es die Kontrahenten bis in den Essener Strafraum zu kombinieren. Noch seltener wird RWE-Torwart Hendrik Bonmann aus kurzen Distanzen zu Reflexen gezwungen. Nahezu nie hat der Zuschauer das Gefühl, dass die Defensive ihre Grundstabilität verlieren könnte. Vielmehr erkennt man zähe gegnerische Versuche, die engen Räume vor dem Innenverteidiger-Duo Klauke/Spillmann zu durchspielen. Zu kompakt und individuell gut besetzt scheint die defensive 4-1-4-1-Formation, in der Yannick Geisler alle typischen RWE-Merkmale verkörpert: Lauffreudig, geschickt im defensiven Zweikampf und taktisch klug von der Sechser-Position agierend.

Das einzige Defensivmanko liegt im Verteidigungsverhalten der vordersten Spieler. Gruppentaktische Abläufe in der Vorverteidigung sind wenig zu erkennen. Philipp Goris arbeitet als einige Spitze zwar fleißig gegen den Ball, an deutlichen Forechecking-Signalen fehlt es allerdings.

Bei eigenem Ballbesitz sind kreative Momente nur in Ansätzen erkennbar. Ballsicherheit durch Flachpass-Kombinationen wird nur in der eigenen Spielhälfte (und in der Regel nach Balleroberungen) erlangt, im Spiel gegen eine organisierte Abwehr fehlt es den RWE-Talenten an offensivtaktischen Lösungen. Hinzu kommt, dass mit Mittelfeldspieler Kai Nakowitsch ein sehr talentierter Kreativspieler zuletzt verletzungsbedingt nicht mitwirken konnte.

Auf Seite 2: Der Star, die Stärken und die Schwächen

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