Startseite

Lionel Messi oder: Wenn Ball und Körper sich vereinen
150 Millionen Euro Ablöse

Lionel Messi oder: Wenn Ball und Körper sich vereinen
VfL Bochum
VfL Bochum Logo
15:30
Eintracht Frankfurt Logo
Eintracht Frankfurt
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | Hilfe unter www.buwei.de | -w-

Lionel Messis Auftritt an der Stamford Bridge konnte Roman Abramowitsch am Mittwochabend in Ruhe genießen. Gedanken an ein neues Investment für den FC Chelsea in den argentinischen Wunderknaben vom spanischen Fußball-Nobelklub FC Barcelona dürfte der russische Öl-Milliardär längst verworfen haben.

Schließlich ist die Ablöse für Messi auf 150 Millionen Euro von den Katalanen, die im Halbfinalrückspiel in der Champions League in London antraten, festgeschrieben worden. Zumal der 21-Jährige in Barcelona rundum glücklich ist. "Ich will für immer bei Barca spielen. Das ist mein Wunsch. Damit könnte ich etwas zurückgeben. Es gibt weltweit keinen Verein, der Barcelona toppen kann", sagte der virtuose Argentinier und beschrieb erst zu Jahresbeginn das innige Verhältnis zu seinem Arbeitgeber.

In Abramowitschs Beuteschema für Chelseas Starensemble um den deutschen Nationalmannschafts-Kapitän Michael Ballack würde Messi mit seiner atemberaubenden Spielweise jedoch nur allzu gut passen. Schließlich gilt der Wirbelwind längst nicht mehr nur bei Experten als neuer Jahrhundert-Fußballer und damit legitimer Nachfolger seines legendären Landsmannes Diego Maradona. Nicht von ungefähr hat Barcelona das Juwel denn auch bereits vor vier Jahren bis 2014 an sich gebunden - und in weiser Voraussicht als Schutzschild gegen jegliche Abwerbeversuche aller Abramowitschs dieser Fußball-Welt für einen entsprechenden Gehaltszuschlag die astronomische Weltrekord-Transfersumme vereinbart.

Roman Abramowitsch (Foto: firo).

Messi, der mit 13 Jahren mit seiner Familie aus der Heimat nach Barcelona gekommen war und seinen ersten Vertrag bei den Rot-Blauen auf Drängen von Nachwuchscoach Carlos Rexach auf einer Serviette unterschrieben haben soll, erscheint auch spätestens in diesen Wochen wie schon bei Argentiniens Olympiasieg 2008 in Peking jeden Euro wert.

Seine Treffer und Sololäufe wie bei der 4:0-Gala im Viertelfinal-Hinspiel der Könisgklasse gegen Bayern München und am vergangenen Samstag beim 6:2-Triumph der Katalanen beim Erzrivalen Real Madrid flimmern in Nachrichten-Sendungen rund um den Globus über die Bildschirme. Vor der imponierenden Ballbehandlung und dem unwiderstehlichen Antritt von "El pulga (der Floh)", der in Spaniens Meisterschaft bislang schon 23 Tore und in der Champions League vor Mittwoch mit acht Treffern die Torjäger-Liste anführte, hat sich auch schon der bislang Größte des Weltfußballs verneigt.

Diego Armando Maradona (Foto: firo).

"Er spielt fantastisch. Der Ball ist Teil seines Körpers, und es ist unmöglich, beides voneinander zu trennen", sagte niemand Geringeres als Argentiniens heutiger Nationaltrainer Maradona über das kleine Fußball-Genie und fügte pathetisch hinzu: "Leo wird uns alle übertreffen." Bewunderer hat der Stürmer sogar unter seinen höchst prominenten Vereinskollegen. "Er ist Maradona, dem besten Spieler, den ich je gesehen habe, sehr ähnlich. Er macht Dinge, von denen nur er weiß, wie er sie macht", äußerte etwa der französische Welt- und Europameister Thierry Henry.

Vergleiche mit dem Nationalhelden seines Heimatlandes indes lehnt Messi kategorisch ab. "Maradona war dafür zu außergewöhnlich, eine zu einmalige Erscheinung, und der kompletteste Spieler", meinte der Angreifer. Das jedoch sieht selbst Argentiniens Weltmeister-Kapitän von 1986 anders: "Er hat mir schon etwas voraus: Denn was ich nämlich an ihm noch mehr liebe als seine technischen Fähigkeiten, ist sein Willen, um jeden Ball zu kämpfen. Leo ist die Zukunft des argentinischen Fußballs." Und für Roman Abramowitsch wohl eine auf ewig unerfüllte Sehnsucht.

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel