Hunderte wütende Tifosi versammelten sich nach der Niederlage gegen Juve vor dem Eingang des Trainingslagers in Trigoria südlich von Rom und warteten auf die aus Türin zurückkehrende Mannschaft. Die Ultras beschimpften Trainer Luciano Spalletti und bewarfen die Spieler mit Eiern und Münzen. Vergebens versuchte Starstürmer Daniele De Rossi die wütenden Fans zu beruhigen. "Wir sind alle zutiefst verbittert und enttäuscht. Wir selber begreifen nicht die Gründe dieser Krise. Wir sind jedenfalls noch in der Lage, einen Ausweg aus dieser Situation zu finden", versicherte De Rossi.
AS Rom trennt nach dem zehnten Spieltag nur noch ein Punkt von einem Abstiegsplatz. Der Vizemeister ist mit nur sieben Punkten auf Platz 17 der Tabelle abgestürzt. Coach Spalletti, der seit vier Jahren die Mannschaft trainiert, steht nach der Pleitenserie derzeit gehörig unter Druck. Klubpräsidentin Rosella Sensi garantierte ihm zwar bis zuletzt Rückendeckung, sollte der Klub das Champions-League-Spiel am Dienstag gegen Chelsea und das Stadtderby gegen Lazio Rom am kommenden Sonntag verlieren, wäre der Rücktritt des 49-jährigen Coachs aber wohl unabwendbar.
Spalletti zeigte sich zutiefst besorgt. Er beorderte die Mannschaft von Montag ins Sonder-Trainingslager, um einen Ausweg aus der Krise zu finden. "Es ist für uns alle eine peinliche Situation. Die Spieler sind betrübt. Sie haben hart trainiert und auf eine Wende gehofft, die ausgeblieben ist. Ich weiß, dass man Ruhe braucht, um in schwierigen Phase Resultate zu erlangen", meinte Spalletti. Der Coach hofft nun auf Kapitän Francesco Totti, um sich am Dienstag im Duell gegen die Blues durchzusetzen.
Der Kapitän, der nach einer Knieoperation im April drei Spiele in sieben Tagen bestritten hatte, musste am Sonntag wegen Schmerzen pausieren. Gegen Chelsea will Totti aber wieder dabei sein.