Das Nations-League-Spiel zwischen den Niederlanden und Ungarn hatte kaum begonnen, da trat das Sportliche schon in den Hintergrund. In der siebten Minute bildete sich eine Traube um die ungarische Ersatzbank. Schnell machte die Nachricht die Runde, dass ein Mann aus dem Mannschaftsstab zusammengebrochen sei und laut Medienberichten auch reanimiert werden musste. Nach mehreren Minuten wurde die Person auf einer Trage ins Krankenhaus gebracht.
Im Laufe des Abends stellte sich heraus, dass es sich bei dem Reanimierten um den ehemaligen Profi Adam Szalai handelte, der 276 Bundesliga-Spiele für Mainz 05, die TSG Hoffenheim, Schalke 04 und Hannover 96 absolviert hatte. Nachdem er 2023 seine Karriere beendet hatte, ist er Co-Trainer der ungarischen Nationalmannschaft. Noch während der ersten Halbzeit folgte die Entwarnung. Szalai befinde sich in einem stabilen Zustand.
Kurz vor Mitternacht meldete der Ex-Profi sich noch selbst zu Wort. „Danke für die vielen Nachrichten, mir geht es gut“, verkündete er via Instagram. Auch seine Ex-Klubs wie Schalke 04 sendeten noch in der Nacht Grüße. „Wir wünschen Dir eine gute und schnelle Genesung, Adam“, schrieb der S04 auf „X“. Für die Königsblauen spielte er zwischen 2013 und 2014. Aber auch persönliche Botschaften erreichten Szalai noch in der Nacht.
Bundestrainer Julian Nagelsmann, der selbst Szalai als Spieler bei der TSG Hoffenheim noch trainiert hatte, sagte nach dem deutschen 7:0 gegen Bosnien-Herzegowina: „Ich hoffe, er kommt jetzt erstmal wieder auf die Beine. Dann schauen wir, dass wir ein gutes Spiel machen, und Adam dann hoffentlich wieder mit dabei ist.“ Ungarn ist am Dienstag der kommende Gegner des DFB-Teams in der Nations League.
Nach dem Zusammenbruch Szalais stand kurz zur Debatte, ob das Spiel von ungarischer Seite noch fortgesetzt werden sollte. „Die Spieler haben sich entschieden, weiterzumachen“, sagte Nationaltrainer Marco Rossi nach dem Spiel. Das Ergebnis interessierte da wohl niemanden mehr. Die Niederlande fuhren einen 4:0-Sieg ein und stehen hinter Deutschland in der Nations-League-Gruppe 3 auf dem zweiten Platz.