War das bereits die Entscheidung im Meisterschaftsrennen? Fünf Tage vor dem Saisonfinale der Premier League hat Manchester City sein Nachholspiel gewonnen und sich damit bei nun jeweils 37 Spielen einen Punkt vor den FC Arsenal gesetzt. Ausgerechnet beim größten Rivalen der Gunners, Tottenham Hotspur, gab es ein 2:0. Neben Doppelpacker Erling Haaland wurde auch der frühere Bielefeld-Keeper Stefan Ortega Moreno zu einem entscheidenden Mann.
In der Anhängerschaft der Spurs waren zuvor gar Stimmen laut geworden, die forderten, das Spiel extra zu verlieren, um dem verfeindeten FC Arsenal die erste englische Meisterschaft seit 2003/04 zu versauen - und das obwohl es für Tottenham selbst noch eine Chance auf Champions-League-Platz vier gab. Trainer Ange Postecoglou wollte davon allerdings nichts wissen - und so begann seine Mannschaft mutig.
Bis kurz vor der Pause blieb es daher bei einer Chance von Phil Foden für die Cityzens. Der Engländer hatte von einem Querschläger Pierre-Emile Höjbjergs profitiert, konnte den Ball aber nicht vorbei an Torwart Guglielmo Vicario bringen. Offensiv gelang den Gastgebern allerdings ebenfalls wenig.
Kurz vor der Pause retteten dann der frühere Wolfsburger Micky van de Ven und Radu Dragusin in höchster Not. Ersterer blockte den Abschluss von Erling Haaland, sein Defensiv-Partner warf sich anschließend in den Kopfball von Bernardo Silva und rettete das 0:0 zur Pause.
De Bruyne bedient Haaland
Nach der Pause zeigte sich die Mannschaft von Pep Guardiola dann aber wie gewohnt eiskalt: Kevin de Bruyne bediente Haaland mit einer flachen Flanke von rechts, die der frühere BVB-Stürmer nur noch zum 1:0 über die Linie drücken musste (51.).
Für den nächsten Aufreger sorgte ein Zusammenprall zwischen Spurs-Verteidiger Cristian Romero und City-Keeper Ederson. Der Torwart wurde mit dem Bein im Gesicht erwischt und musste minutenlang behandelt werden. Anschließend gab er selbst und auch die medizinische Abteilung zwar das "Go", Trainer Pep Guardiola ging jedoch kein Risiko ein und vertraute seiner Nummer zwei zum großen Unmut des Brasilianers.
Guardiola bringt Ortega Moreno und wird belohnt
Und diese Entscheidung sollte sich als goldrichtig herausstellen. Mit Ortega Moreno rückte ein ehemaliger Bielefelder zwischen die Pfosten der Cityzens. Der 31-Jährige hatte sich bereits im bisherigen Saisonverlauf als würdiger Ederson-Vertreter erwiesen und unterstrich dies ein weiteres Mal.
Gleich zwei Mal rettete er kurz nach seiner Einwechslung in der 69. Minute gegen Dejan Kulusevski (72., 80.). Seine größte und entscheidende Tat zeigte er aber gegen Heung-Min Son.
Guardiola schon am Boden, doch Ortega Moreno rettet
Nach einem Ballverlust von Manuel Akanji, der einst ebenfalls für Dortmund auflief, marschierte der Südkoreaner allein auf den Keeper zu. Guardiola sank an der Seitenlinie bereits zu Boden, sah seine Chancen auf den vierten Ligatitel in Folge schwinden, doch Ortega Moreno blieb lange stehen, fuhr im entscheidenden Moment sein Bein aus und rettete City das 1:0 - und möglicherweie auch die Meisterschaft (86.).
Den Schlusspunkt setzte auf der Gegenseite dann erneut Haaland, der nach einem Foul von Pedro Porro an Jeremy Doku vom Punkt alles klar machte und den 2:0-Endstand in der ersten Minute der Nachspielzeit besorgte.
Damit geht Manchester City mit einem Punkt Vorsprung vor Arsenal in den letzten Spieltag. Während Guardiolas Elf am Sonntag (17 Uhr) West Ham United empfängt, treffen die Gunners zeitgleich auf den FC Everton. Tottenham hat derweil die letzte Chance auf die Champions League verspielt, Profiteur ist Aston Villa, das sich auf dem Sofa über die Qualifikation freuen konnte.