Henok Teklab ist auf der großen Fußballbühne angekommen. Als der 24-jährige Tempodribbler in diesem Sommer von Preußen Münster zum letztjährigen Europa League-Viertelfinalisten Royale Union Saint-Gilloise wechselte, war das ein riesengroßer Schritt. Schließlich spielte der 1,74-Meter-Mann in seiner bisherigen Karriere noch nie oberhalb der Regionalliga.
Am vergangenen Spieltag konnte er dann sein erstes persönliches Erfolgserlebnis bejubeln. Denn: Teklab steuerte beim Auswärtssieg des aktuellen belgischen Spitzenreiters gegen VV St. Truiden die Vorlage zum 4:0-Endstand bei. Mit einem perfekt getimten Steilpass setzte der eingewechselte Flügelflitzer seinen Mitspieler Mohamed Amoura optimal in Szene, der eiskalt vollstreckte. Es war die erste Torbeteiligung im fünften Liga-Einsatz (jeweils als Joker) für den gebürtigen Frankfurter.
Für Teklab ein besonderer Moment. "Die Umstellung auf Belgiens Top-Liga war anfangs sehr herausfordernd, zumal ich wegen einer Muskelverletzung große Teile der Vorbereitung verpasst habe. Inzwischen aber bin ich angekommen und spüre selbst, dass ich mich Tag für Tag weiterentwickle und verbessere. Ich arbeite hart an mir, um den nächsten Schritt zu machen", betont er gegenüber der "Bild".
Ein weiterer besonderer Moment war das Auswärtsspiel in der Europa League beim FC Liverpool. Zwar kam Teklab bei der 0:2-Niederlage nicht zum Einsatz und saß 90 Minuten auf der Bank, aber trotzdem spricht er rückblickend von einem unvergesslichen Erlebnis: "Beim Aufwärmen habe ich sogar FC-Kapitän Virgil van Dijk den Ball zurückgepasst. Da hatte ich echt Gänsehaut. Früher war er mein Held auf der PlayStation – und jetzt das. Auch Cheftrainer Jürgen Klopp hat mir nach dem Abpfiff die Hand geschüttelt. Dieser Tag war der bislang größte meiner Laufbahn."
Ich verfolge ganz genau, was bei ihnen passiert. Wenn es eben geht, schaue ich mir ihre Spiele am Handy oder Bildschirm an. In Münster habe ich mich rundum wohlgefühlt und viele gute Freunde gefunden.
Henok Teklab über Preußen Münster.
2021 wechselte Henok Teklab von Bayern Alzenau zu Preußen Münster in die Regionalliga West und spielte zwei Jahre bei den Adlerträgern. An der Hammer Straße etablierte sich der schnelle Außenspieler schnell zum Publikumsliebling und war in 75 Pflichtspielen an 46 Treffern (19 Tore, 27 Vorlagen) direkt beteiligt. Damit war er einer der Garanten beim Drittliga-Aufstieg.
Seinen Ex-Klub verfolgt der 24-Jährige auch aus der Ferne weiterhin mit großem Interesse: "Ich verfolge ganz genau, was bei ihnen passiert. Wenn es eben geht, schaue ich mir ihre Spiele am Handy oder Bildschirm an. In Münster habe ich mich rundum wohlgefühlt und viele gute Freunde gefunden."