Im türkischen Fußball ist Nuri Sahin der Mann der Stunde. Als er im vergangenen Oktober seine Karriere als Spieler von Antalyaspor beendete und im Alter von nur 33 Jahren beim im größter Abstiegsgefahr steckenden Klub gleichzeitig das Amt des Trainers übernahm, staunten nicht wenige.
Inzwischen steht Antalyaspor auf dem neunten Tabellenplatz und blieb in der Liga zuletzt zehn Spiele in Folge ungeschlagen. In dieser Zeit holte Sahin mit dem Mittelmeerklub sieben Siege und drei Unentschieden. Sein im Winter runderneuertes Team schluckte seitdem nur vier Gegentreffer.
Deshalb sind in der Türkei bereits Gerüchte im Umlauf, der Trainer-Shootingstar Sahin werde in der kommenden Saison den abgestürzten türkischen Vorzeigeklub Galatasaray Istanbul übernehmen. Dem hat allerdings der Präsident von Antalyaspor einen Riegel vorgeschoben. Sahin habe einen Fünfjahresvertrag unterschrieben und ein Projekt begonnen, das er selbstverständlich fortsetzen werde.
Jetzt hat Sahin "Tivibu Spor" ein Videointerview gegeben, in dem er seinen Fünfjahresvertrag bestätigte. Er fühle sich sehr wohl in Antalya und habe nicht ohne Grund einen langfristigen Vertrag unterschrieben. Allerdings sagte er auch, dass der Fußball ein Tagesgeschäft sei und man nie weiß, was passieren werde. Ohnehin sei es nicht an der Zeit, langfristige Pläne zu machen. "Wir sind mitten in einem Krieg. Zwei, drei Flugstunden entfernt von uns sterben Menschen, sterben Kinder."
Ich sage nochmal: Ich bin sehr glücklich hier. Ich möchte hier bleiben. Aber natürlich habe ich Ziele: Ich möchte Pokale gewinnen. Ich möchte erfolgreich sein. Ich möchte Dortmund trainieren
Nuri Sahin
Dann verriet er etwas über seine mittelfristigen Zukunftspläne. Bevor er das Traineramt angenommen habe, habe er sich mit seinem Mentor Jürgen Klopp ausgetauscht. Der Kontakt sei ohnehin weiter sehr eng. So spreche man auch über Siege und Niederlagen zusammen. Schließlich will er irgendwann einmal Klopps Nachfolger werden: "Ich sage nochmal: Ich bin sehr glücklich hier. Ich möchte hier bleiben. Aber natürlich habe ich Ziele: Ich möchte Pokale gewinnen. Ich möchte erfolgreich sein. Ich möchte Dortmund trainieren", erklärte Sahin in dem Interview.
Der Grund dafür sei auch klar: Auf die Frage, ob er Borussia Dortmund vermisse, antwortete er: "Ich bin (in den BVB, Anm. d. Red.) verliebt."