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Legia-Chaos
Fans schlagen Spieler - freigestellter Trainer kehrt zurück

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Legia-Chaos: Fans schlagen Spieler - freigestellter Trainer kehrt zurück
Foto: firo

Es ist unfassbar, was aktuell beim amtierenden Polnischen Meister Legia Warschau passiert. Der Traditionsklub ist Tabellenletzter - und es herrscht auf allen Ebenen Chaos.

Es hat zwar nichts mit dem Ruhrgebiet zu tun, ist aber trotzdem erwähnenswert: Denn das, was aktuell beim Polnischen Meister Legia Warschau passiert, sucht wohl seinesgleichen in Fußball-Europa, vielleicht auch weltweit - zumindest auf professioneller Ebene.

Legia Warschau besitzt in Polen einen vergleichbaren Status wie der FC Bayern München hierzulande. Legia operiert für polnische Verhältnisse mit einem großen Budget zwischen 25 und 30 Millionen Euro pro Saison. Ungefähr vergleichbar mit dem des Fußball-Bundesligisten VfL Bochum. Für polnische Verhältnisse auf jeden Fall ein Ausnahme-Etat. Doch siehe da: Legia Warschau liegt zur Hälfte der Ekstraklasa-Saison auf dem letzten Tabellenplatz, eine Sensation für alle Experten in Polen und eine Demütigung für den stolzen Hauptstadtklub.

In der Europa League sind die Warschauer in der Gruppe mit dem SSC Neapel, Spartak Moskau und Leicester City auch gescheitert. Zumindest im polnischen Pokal stehen sie im Viertelfinale - die einzige Hoffnung, durch einen Pokalerfolg sich noch für die kommende Europapokal-Saison zu qualifizieren.

Hooligans verfolgen Mannschaftsbus und dringen in diesen ein

Den Pokalsieg und Klassenerhalt - drei Punkte Rückstand bei zwei weniger ausgetragenen Begegnungen auf das rettende Ufer - soll nun Ex-Trainer Aleksandar Vukovic realisieren. Dieser wurde erst im September 2020 entlassen. Czeslaw Michniewicz übernahm, führte Legia zur Meisterschaft und in die Europa-League-Gruppenphase, musste aber nach einem miserablen Start in der Liga im Oktober 2021 gehen. Marek Golebiewski, Legias U23-Trainer durfte sich probieren. Am Wochenende - nach der achten Niederlage im elften Spiel unter seiner Führung - trat er zurück.

Noch schlimmer: Auf dem Heimweg, nach der 0:1-Niederlage bei Wisla Plock, wurde der Mannschaftsbus von Legia Warschau von einer Hooligan-Gruppierung des Vereins verfolgt und am Zielort, dem hoch modernen und nagelneuen Legia-Trainingscenter, gestoppt. Was passierte: Die Hooligan-Gruppe drang in den Mannschaftsbus ein, bedrohte die Spieler und wurde gegen einige von ihnen wie den Brasilianer Luquinhas sowie den aserbaidschanischen Nationalspieler Mahir Emreli handgreiflich. Insgesamt sollen fünf Legia-Profis körperlich angegriffen worden sein. Das geplante Training für Montag wurde abgesagt. Das berichten polnische Medien übereinstimmend.

"Niemand von uns fühlt sich mehr sicher in Warschau"

"Das Geschehen ist das große Thema in der Mannschaft. Auch unsere Familien stehen unter Druck. Alle überlegen, was sie tun sollen. Niemand von uns fühlt sich mehr sicher in Warschau. Wir sollten um die Meisterschaft, um das internationale Geschäft spielen, jetzt müssen wir Angst haben, um in Warschau einkaufen zu gehen", wird ein Spieler, der anonym bleiben möchte, im "Super Express" zitiert. Mehrere Spieler sollen Vertragsauflösungen in Erwägung ziehen.

Freigestellter Trainer mit gültigem Vertrag kehrt zurück

In einer offiziellen Stellungnahme des Klubs wurde der Vorfall bestätigt. Die Sicherheitsmaßnahmen rund um das Vereinsgelände und die Spieler sollen nun verstärkt werden. Ob rechtliche Schritte eingeleitet werden, ließ Legia Warschau offen. Die Polizei ist jedoch über den Vorfall informiert worden.

Und wer soll nun sportlich den Verein aus der Krise führen: Aleksandar Vukovic. Der Ex-Spieler und -Trainer des polnischen Rekordmeisters (15 nationale Meisterschaften) und Pokalsiegers (19 Erfolge) besitzt nach seiner Entlassung vor rund einem Jahr immer noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022 und soll das Legia-Chaos - zumindest sportlich - wieder in Ordnung bringen.

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