Die Justiz erhebt dabei vor allem gegen sechs Hauptbeteiligte den schweren Vorwurf, eine Verbrecherorganisation aufgebaut zu haben, um die Meisterschaft zu manipulieren.
Als Schlüsselpersonen in der Affäre, in deren Zuge Juventus Turin 2006 zum Zwangsabstieg aus der Serie A verurteilt worden war, gelten Luciano Moggi, frühere Juve-Sportdirektor und mutmaßlicher Drahtzieher der Affäre, der ehemaligen Juve-Geschäftsführer Antonio Giraudo, Innocenzo Mazzini (Ex-Vizepräsidenten des italienischen Fußballverbands), die ehemaligen Schiedsrichterkoordinatoren Paolo Bergamo und Pierluigi Pairetto sowie den Schiedsrichter Massimo De Santis. 29 Spiele in der Serie-A-Saison 2004/2005 wurden laut Staatsanwaltschaft manipuliert.
Auch das Serie-B-Spiel zwischen Arezzo und Salernitana am 14. Mai 2005 war den Ermittlungen zufolge von Absprachen betroffen. Gegen einige Angeklagte werde es wegen Beweismangel keinen Prozess geben, teilte der Oberstaatsanwalt von Neapel, Giovandomenico Lepore, mit.
Als Ankläger im Prozess werden unter anderem das Nationale Olympische Komitee Italiens (CONI), der italienische Fußballverband (FIGC) sowie die Fußball-Klubs Atalanta Bergamo, FC Bologna, AS Brescia Calcio, US Cagliari, Chievo Verona, US Lecce, AC Livorno, FC Palermo, FC Parma, AS Rom, Sampdoria Genua, AC Siena, Udinese Calcio und Salernitana auftreten, die nicht in den Sog der Ermittlungen geraten sind.