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Bundestrainer Joachim Löw zieht positive Bilanz
"Die Nationalelf ist die Mannschaft Nummer eins in Deutschland"

Bundestrainer Joachim Löw zieht positive Bilanz
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Bundestrainer Joachim Löw hat nach seiner knapp einjährigen Amtszeit eine positive Bilanz gezogen und den Stellenwert des WM-Dritten betont. Der Breisgauer sieht sein Team bereits auf Augenhöhe mit den Großen, dennoch sei Raum für Verbesserungen. "Die Nationalelf ist die Mannschaft Nummer eins in Deutschland, sie ist das Zugpferd schlechthin. Das war nicht immer so", sagte der 47-Jährige im Interview und führte als Beleg die große Sympathie an, die der Mannschaft auch vergangene Woche nach dem 2:1 gegen die Slowakei entgegengeschlagen war:

"Nach dem Sieg in Hamburg haben sich die Spieler am Mittwoch 15 Minuten vom Publikum verabschiedet, das sind neue Dimensionen." Sein Ziel im Hinblick auf die EURO 2008 in Österreich und der Schweiz sieht Löw "in der individuellen Verbesserung und Spezialisierung, nur so können wir uns auch als Mannschaft verbessern". Man wolle die Spieler inspirieren, "mehr zu tun als andere, um besser zu werden". Dabei sieht er die Entwicklung der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) unabhängig von seiner eigenen Zukunft als Bundestrainer: "Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann den, dass man unseren Weg nicht verlässt, sondern konsequent weitergeht. Wer immer es dann letztendlich macht, ist nicht entscheidend", sagte Löw und machte klar: "Wir dürfen nicht mehr zu den deutschen Tugenden zurückfallen. Das ist eine Selbstverständlichkeit. Rennen und kämpfen können selbst die Spieler aus San Marino."

Foto: firo.

Der dreimalige Welt- und Europameister habe seit 2004 "große Rückstände wettgemacht und aufgeholt". Zudem belege die Statistik, dass sie sich spielerisch weiterentwickelt habe: "Wir haben alles ausgewertet: Laufwege, Geschwindigkeit, Distanzen. Wir haben ermittelt, dass die Ballbesitz-Quote bei unserem Spielern zuletzt bei 1,9 Sekunden lag. Vor 15 Monaten lag die Spanne zwischen Ballannahme und Abspiel noch bei 2,8 Sekunden. Das beweist, dass unser Spiel viel schneller geworden ist. Aber an dieser Passschnelligkeit und Präzision müssen wir weiterarbeiten, das muss im Schlaf beherrscht werden." Die deutsche Elf befinde sich mittlerweile auf Augenhöhe mit großen Mannschaften wie Italien, Frankreich, Portugal oder England, "aber niemand sollte sagen, dass wir die Top-Mannschaft in Europa sind". Man dürfe sich nicht ausruhen, sondern müsse in vielen Bereichen "mehr tun". Dies bezieht der Nationalcoach auf das Scouting-System, die Trainerausbildung, die Nachwuchsarbeit und die Datenbank.

Der Breisgauer erwartet auch Rückschläge, weil man nicht erwarten könne, "dass bei allen Spielern die Entwicklung weiter so konstant nach oben geht. Und wir sind abhängig von einigen Leistungsträgern, das birgt auch Gefahren, zum Beispiel bei Verletzungen".

Löw baut in den nächsten Wochen und Monaten auf die "Achse mit Lehmann, Metzelder, Frings, Ballack, Schneider und Klose. Sie führen die Mannschaft. Wer bei der WM zum Stamm gehörte, wird im Normalfall auch bei der EM dabeisein, auch Schweinsteiger und Podolski". Mit Genugtuung hat der Ex-Profi registriert, dass "wir mehr Alternativen als vor einem Jahr" haben.

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