Wie angeblich viele andere Klubs sollen Milan und Sampdoria vor der Saison 2004/05 ihre Bilanzen frisiert haben, um die Lizenz für die darauffolgende Spielzeit zu bekommen. Wann der Prozess beginnt, ist noch nicht bekannt. Ausgangspunkt war eine groß angelegte Untersuchung der Staatsanwaltschaft in Rom. Diese beschäftigt sich seit Jahren mit angeblich gefälschten Bilanzen bei den großen Fußballklubs. Diese sollen vor allem durch die Ansetzung völlig überhöhter Spielerwerte ihr Klub-Vermögen künstlich gesteigert haben. Die Staatsanwälte sprechen von einer Art "Bilanz-Doping".
Dank der überhöhten Vermögenswerte konnten die Klubs ihre Bilanzen trotz enormer Ausgaben ausgeglichen darstellen. Ohne diese unzulässigen Korrekturen wären die Bilanzen in hohem Maße negativ ausgefallen, womit den Klubs die Lizenzen verweigert worden wäre. Finanzengpässe wurden meist durch Zuschüsse der reichen Vereins-Präsidenten überbrückt.
Im Dezember 2006 eröffnete die Staatsanwaltschaft Genua Ermittlungsverfahren gegen zehn Klub-Funktionäre, darunter gegen die Präsidenten von Sampdoria und vom FC Genua. Die Turiner Justiz überprüft zudem 41 Spielertransfers von Juventus Turin in der Amtszeit des im Liga-Skandal gestürzten Juve-Führungsduos Luciano Moggi und Antonio Giraudo.