Im Dopingprozess gegen den Geschäftsführer vom italienischen Erstligisten Juventus Turin, Antonio Giraudo und Manschaftsarzt Riccardo Agricola hat die Verteidigung einen Freispruch gefordert. "Die Beweise der Turiner Ermittler seien wissenschaftlich nicht fundiert", erklärte Juve-Anwältin Emiliana Olivieri. Im Prozess wegen Sportbetrug hatte die Turiner Staatsanwaltschaft Ende Oktober zwei Jahre und einen Monat Haft für Giraudo sowie drei Jahre und zwei Monate für Agricola gefordert.
Der Prozess läuft bereits seit Januar 2002. Nach Ansicht von Staatsanwalt Raffaele Guariniello sollen Giraudo und Agricola "Juve"-Spielern zwischen 1994 und 1998 systematisch verbotene Dopingsubstanzen wie EPO verschrieben und Transfusionen mit stimulierenden Mitteln verabreicht zu haben. Die Spieler seien mit den Medikamenten behandelt worden, um ihre Genesung zu beschleunigen oder ihre Leistungen zu steigern.
Im Rahmen des Prozesses, der noch vor Jahresende abgeschlossen werden soll, waren in den vergangenen Monaten mehrere Spieler vernommen worden.