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DFB: Löw nominiert
Weidenfeller und drei "US-Boys" hoffen

DFB: Weidenfeller und drei "US-Boys" hoffen

Vier Spieler, die zuletzt nicht zum Aufgebot gehörten, hoffen Freitag auf eine Nominierung von Joachim Löw. Einer könnte sogar Geschichte schreiben.

Joachim Löw hofft und wartet auf Bastian Schweinsteiger - Roman Weidenfeller und drei "US-Boys" hoffen derweil auf die Gunst des Bundestrainers: Vor allem wegen des unklaren Gesundheitszustands des angeschlagenen Vize-Kapitäns Schweinsteiger (Gelenkstauchung und Kapselzerrung im rechten Sprunggelenk) hat Löw die Bekanntgabe seines Aufgebots für die Spiele gegen Österreich in München (6. September, 20.45/ZDF) und die Färöer in Torshavn (10. September, 20.45 Uhr/ARD) auf Freitag verschoben.

Löst Weidenfeller Toni Turek ab?

In den vorentscheidenden WM-Qualifikationspartien will der Bundestrainer sein stärkstes Aufgebot aufbieten. So genehmigte er sich 24 Stunden mehr Zeit, um nicht Gefahr zu laufen, am Freitag doch von Absagen ereilt zu werden und nachnominieren zu müssen. Dennoch sind auch so Überraschungen möglich. Aber nicht in der Abwehr, die zuletzt beim 3:3 gegen Paraguay wieder einmal eklatante Schwächen offenbarte, sondern in den eigentlich ohnehin hervorragend besetzten Positionen im Tor sowie auf den offensiven Außenbahnen.

Auf eine Berufung hoffen darf auch der Dortmunder Schlussmann Roman Weidenfeller, der im Alter von 33 Jahren zum ältesten Torwart-Debütanten in der DFB-Geschichte werden könnte. Er würde im Fall eines Einsatzes den "Helden von Bern" Toni Turek ablösen, der bei seinem ersten Länderspiel-Einsatz 31 Jahre und 308 Tage zählte.

Nicolai Müller mit sehr guten Karten

Die Tendenz scheint jedoch gegen eine Berufung zum jetzigen Zeitpunkt zu gehen. Diese wäre nämlich wegweisend gegen die jüngeren Keeper wie Ron-Robert Zieler (Hannover/24) oder Marc-André ter Stegen (Gladbach/21). Würde Löw den Dortmunder schon am Freitag berufen, wäre es wahrscheinlich, dass Neuer, Adler und Weidenfeller - vorbehaltlich von Verletzungen und gravierenden Formtiefs - bis zur WM das Tor-Trio bilden würden.

Nicht erst seit der Verletzung von England-Legionär Lukas Podolski (FC Arsenal), der mit einer Oberschenkelverletzung bis zu zehn Wochen ausfallen wird, dürfen jedoch gleich drei der vier Debütanten der US-Reise darauf spekulieren, schneller als erhofft ins Löws Elitekreis zurückzukehren: Der Mainzer Nicolai Müller, der mit vier Treffern die Torschützenliste der Bundesliga alleine anführt. Der Leverkusener Sidney Sam, der am Samstag vor Löws Augen beim 4:2 gegen Borussia Mönchengladbach glänzte und mit fünf Torbeteiligungen bester Scorer der Liga ist. Und auch der Mönchengladbacher Max Kruse, der in den USA den bleibendsten Eindruck hinterließ.

"Der ein oder andere, der heute auf dem Platz war, wird sich beim nächsten Doppelspieltag in unserem Aufgebot befinden", sagte Löw am Wochenende nach dem Spiel in Leverkusen. Gemeint haben kann er neben "Stamm-Gast" Lars Bender (Bayer) eigentlich nur Sam und Kruse.

"Ich stehe gerne zur Verfügung"

Sicher fehlen wird neben Podolski (Muskelfaserriss) der Dortmunder Ilkay Gündogan (Lendenwirbel). Offen ist auch die Berufung von Götze, der nach ausgestandenem Muskelbündelriss erst zweimal für die Bayern spielte. Toni Kroos, der am Tag des Paraguay-Spiels erstmals Vater wurde, wird derweil zurückkehren.

Weidenfeller hatte der Bundestrainer zuletzt die Tür weit geöffnet. Hinter den gesetzten Manuel Neuer und René Adler gebe es "nicht nur die jungen Torhüter" hatte der 53-jährige Löw gesagt und die Frage, ob Weidenfeller schon mit einer Berufung für die Spiele gegen Österreich und die Färöer rechnen könnte, geantwortet: "Das warten wir mal ab."

Weidenfeller, der in den Vorjahren oft verärgert auf seine Nicht-Berücksichtigung reagiert hatte, nahm den Ball dankbar auf. "Falls der Deutsche Fußball-Bund meine Hilfe benötigt, stehe ich gerne zur Verfügung. Dann fahre ich im nächsten Jahr selbstverständlich auch als Nummer drei mit zur Weltmeisterschaft", hatte er gesagt.

Auch Sam, Kruse und Müller würden den Konkurrenzkampf auf eigentlich breit besetzten Positionen schüren. Kruse, der nach eigener Auskunft nichts von Löws Stadion-Besuch am Samstag wusste, wäre der dritte Stürmer. Der Bundestrainer hat jedoch immer wieder betont, Miroslav Klose und Mario Gomez als Platzhalter zu sehen und wird vermutlich auch nur zwei Angreifer mit zur WM nach Brasilien nehmen. Sam und Müller, die in den USA nur wegen zahlreicher Absagen zum Zug kamen, müssten in Konkurrenz treten zu Stars wie Podolski, Thomas Müller, Götze, Marco Reus, Julian Draxler, André Schürrle oder Kroos.

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