Jesus Gil y Gil ist tot. Der ehemalige Präsident des spanischen Traditionsvereins Atletico Madrid erlag am Freitag in der Zentralklinik von Madrid den Folgen eines Gehirnschlags. Gil wurde 71 Jahre alt.
16 Jahre Präsident bei Atletico Madrid
Gil stand dem neunmaligen spanischen Meister zwischen 1987 und 2003 insgesamt 16 Jahre lang vor und sorgte durch seine zahlreichen Eskapaden immer wieder für Schlagzeilen. Insgesamt 26 Trainer mussten unter Gil vorzeitig ihren Stuhl räumen. 1996 gewann der Klub unter seiner Führung die spanische Meisterschaft und den Pokal, stieg 2000 aber erstmals seit 66 Jahren in die zweite Liga ab. 2002 gelang die Rückkehr in die Primera Division.
Im April 2002 hatte Gil für eine Woche in Untersuchungshaft gesessen, da er in seiner zehnjährigen Amtszeit als Bürgermeister von Marbella angeblich insgesamt 26 Millionen Euro aus der Kasse des Nobelortes für persönliche Zwecke veruntreut haben soll. Er kam gegen die Zahlung einer Kaution in Höhe von 700.000 Euro frei. Auch in seiner Zeit bei Atletico hatte Gil des öfteren Ärger mit der Justiz.
Aktienmehrheit bis zum Tod
Seinen Rücktritt vom Präsidentenamt hatte Gil in seiner typischen Art begründet: "Ich bin jetzt 70 Jahre alt, und es gibt so viele Penner, die mich kritisiert haben. Diesen Stress muss ich mir nicht mehr antun." Die Aktienmehrheit hielt der exzentrische Klub-Boss bis zu seinem Tod. Sein Sohn Miguel Angel ist noch immer Generaldirektor des Klubs.