Durch die Insolvenz der krisengeschüttelten Erstligisten Lazio Rom und AC Parma wird die Existenz der italienischen Serie A bedroht. Der Chef des italienischen Verbandes (FIGC), Franco Carraro, warnte vor dem drohenden Zusammenbruch des Profifußballs. Die Klubs haben in den vergangenen Jahren einen enormen Schuldenberg angesammelt.
Carraro: "System muss reformiert werden"
"Die kommenden drei oder vier Monate werden für die Zukunft des italienischen Fußballs ausschlaggebend sein. Entweder ändern die Klubs ihre Strategie und starten eine radikale Sanierungsaktion, oder es wird zu spät sein", sagte Carraro nach italienischen Medienberichten. "Der italienische Fussball steht vor einer Wende. Es gibt keinen Markt mehr, die Klubs können daher nicht mehr mit dem Verkauf von Spielern ihre Verluste eindämmen. Das ganze System muss tiefgreifend reformiert werden", forderte Carraro.
Der FIGC-Chef meinte weiter, es müsse zu einer Revision der Spielergehälter und zu einer drastischen Kostenrationalisierung kommen. Andernfalls drohe den Klubs der Lizenzentzug für die kommende Saison: "Die Klubs geben doppelt so viel aus wie sie einnehmen. Es ist mit keinem Umsatzwachstum zu rechnen."
Bis 30. Juni 2003 hatten in Inter Mailand, Juventus Turin, AC Mailand, AS Rom und Lazio Rom die fünf größten Klubs der Serie A Nettoverluste in Höhe von über einer Milliarde Euro eingefahren, was einen neuen Negativ-Rekord darstellt.