Gerard Houllier hat das Zeitunglesen in England langsam aber sicher satt. Jeden Tag muss der Teammanager des FC Liverpool neue Kritik einstecken. Klar: Der FC Liverpool - angetreten als einer der Titelanwärter - steht in der Tabelle auf Platz neun. Die Abstiegszone ist näher als ein Qualifikationsplatz für die Champions League. Dennoch zeigte sich der Franzose vor dem Match am zweiten Weihnachtsfeiertag gegen die Bolton Wanderers optimistisch.
Maschinen für 70 Prozent Tore
Dazu besitzt Houllier auch allen Grund, denn die Tormaschine der "Reds" könnte am Freitag zum "Boxing Day" wieder komplett sein. Hinter dem Einsatz von Harry Kewell steht nicht mal mehr ein Fragezeichen, und auch Michael Owen steht kurz vor seinem Comeback. "Man muss einfach sehen, dass diese beiden 70 Prozent unserer Tore geschossen haben. Das steckt kein Team so einfach weg", sagte Houllier im Vorfeld der Partie gegen Bolton.
In der Tat trafen Owen und Kewell 13 Mal ins Schwarze - Liverpool in der kompletten Saison 23 Mal. Eine Randnotiz fast: Verteidiger Jamie Carragher befindet sich nach einem Beinbruch wieder im Training - bis Mitte Januar muss der Abwehrmann allerdings noch auf einen Einsatz warten.
Kunststück mit allen Rückkehrern
Owens letzter Auftritt datiert vom 27. November beim 1:0-Sieg gegen Bukarest, wo er sich einen Muskelfaserriss zuzog. Mit dem englischen Nationalstürmer zurück im Team hofft Houllier auch, dass sich der Erfolg wieder einstellen möge. "Ich bin zuversichtlich, dass wir Platz vier erreichen können, wenn alle wieder fit sind", sagt der Teammanager. "Das ist mein Wunsch für das neue Jahr: keine Verletzungen mehr und Platz vier, um sich für die Champions League zu qualifizieren." Der Druck ist enorm, denn der Blätterwald wird nicht eher aufhören zu rauschen, bis Gerard Houllier die eigens gesteckten Ziele erreicht hat. Aber es wäre nicht das erste Kunststück, dass der Franzose an der Anfield Road zu Wege brächte.