Vier deutsche Krawallmacher sind nach den Ausschreitungen am Rande des EM-Qualifikationsspiels in Bratislava von der slowakischen Polizei in Haft genommen worden. Nach Erstattung einer Anzeige setzten die Behörden das Krawallmacher-Quartett am Donnerstag wieder auf freien Fuß. Bei den Randalen wurde nach Angaben deutscher Behörden ein slowakischer Polizist verletzt.
Bei der Partie am Mittwochabend zwischen der Slowakei und Deutschland war es während und nach der Halbzeitpause im Stadion Tehelne Pole zu Schlägereien zwischen deutschen Hooligans und den Ordnungskräften gekommen. Die Randalierer hatten den Sicherheitsdienst attackiert und damit einen massiven Polizei-Einsatz ausgelöst. Die Beamten waren mit Schlagstöcken gegen die Deutschen vorgegangen.
Auch im Anschluss an das Spiel hatte es in der Nähe des Stadions Auseinandersetzungen gegeben, in deren Verlauf ein Polizist verletzt worden war. In einer Tankstelle hatten deutsche Chaoten eine Fensterscheibe eingeworfen. Rund 25 Hooligans wurden von der Polizei zunächst festgegenommen, fünf davon blieben in Gewahrsam.
DFB warnte vor freiem Ticketverkauf
Damit hatten sich am Mittwochabend die Befürchtungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der deutschen Behörden bestätigt. Sie hatten den slowakischen Verband davor gewarnt, Tickets vor der Partie in den freien Verkauf zu geben. Nur so waren die deutschen Randalierer überhaupt ins Stadion gekommen.
Nachdem es vor der Partie und auch in der ersten Halbzeit weitgehend ruhig geblieben war, eskalierte die Situation anschließend. Einige Chaoten rissen sogar Sitzschalen aus der Verankerung und warfen sie in den benachbarten slowakischen Block. Selbst auf der Haupttribüne war es während der zweiten Hälfte zu mehreren Schlägereien gekommen.
Sicherheitsbeamte beider Länder hatten schon im Vorfeld rund 180 gewaltbereite Personen an der Einreise in die Slowakei gehindert. Rund 200 bis 300 deutsche Hooligans waren aber dennoch ins Stadion in Bratislava gelangt. Insgesamt 600 einheimische Polizisten und acht deutsche Hooligan-Experten waren am Mittwoch im Einsatz.