Der deutschen Nationalmannschaft fehlt die individuelle Klasse. Das zumindest ist die Meinung von Karl-Heinz Rummenigge. Gleichzeitig nahm der Vorstandschef von Bayern München Bundestrainer Jürgen Klinsmann gegen die Kritik aus der Bundesliga an seinen Trainingsmethoden in Schutz. "Ich muss klar und deutlich sagen, dass unter allen deutschen Abwehrspielern keiner dabei ist, für den sich Bayern München interessiert. Es ist ein Problem, wenn die individuelle Qualität in der Abwehr nicht so hoch ist", sagte Rummenigge in einem DSF-Interview.
"Klinsmann muss Mannschaft topfit kriegen"
Anders als einige Kollegen aus der Liga sieht der frühere Nationalspieler aber keine Probleme im Trainingsalltag der Nationalelf. "Wichtig ist bei Jürgen Klinsmann, dass er die Mannschaft topfit kriegt. Ich muss manchmal über den einen oder anderen Trainer schmunzeln, wenn ich höre, der Fitnesstest würde die Spieler überfordern", meinte Rummenigge: "Oliver Bierhoff hat mir am Telefon gesagt, die haben einen 3500-Meter-Lauf gemacht und sieben Sprints. Das traue ich mir selbst heute mit meinen 50 Jahren noch zu, ohne dass ich drei Tage am Stock gehe."
Zudem fordert Rummenigge, dass mögliche Kritik an Klinsmann an den Bundestrainer selbst gerichtet werden solle. "Wenn man unzufrieden ist, sollte man sich nicht über die Presse ausheulen. Dann soll man die Leute direkt anrufen und sagen: Mir gefällt dieses, jenes, welches nicht. Aber mir fällt auf, dass die Unzufriedenen immer den Weg über die Medien suchen. Dieses ´Guru-Tum´ sollten wir alle ganz schnell einstellen. Das hilft nicht, das ist eher hinderlich und bringt nur überflüssige Diskussionen mit sich."