Große Unterstützung von den Rängen kann sich die deutsche Nationalmannschaft am Mittwoch beim Länderspiel (20.30 Uhr/live in der ARD) in den Niederlanden nicht erhoffen. Nur 1330 deutsche Fans werden das DFB-Team nach Rotterdam begleiten. Obwohl die örtliche Polizei das Prestigederby zwischen den Niederlanden und dem Vize-Weltmeister als "normales Risikospiel" einstuft und über die gewohnten Sicherheitsvorkehrungen hinaus keine Sondermaßnahmen ergreifen will, wurde an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) nur ein begrenztes Kontingent ausgeliefert.
Nur Fanklub-Mitglieder kommen an Karten
1100 Besucher aus dem so genannten Fanbereich werden im Stadion "De Kuip Feyenoord" in einem "speziellen Block" untergebracht, der normalerweise für 2500 Zuschauer zugelassen ist. Weitere 230 deutsche "VIP's" werden auf der Haupttribüne Platz nehmen. Am Spieltag selbst werden keine Tickets mehr in den freien Verkauf gelangen.
Insgesamt lagen dem DFB für diese brisante Partie 6000 Ticketwünsche vor. Den Interessenten wurde aber klar gemacht, dass Karten nur an Mitglieder des Fanklubs Nationalmannschaft bzw. an Fanklubs der Lizenzvereine vergeben werden können. Dies waren Vorgaben der Stadtverwaltung von Rotterdam sowie vom Königlich Niederländischen Fußball-Verband (KNVB), der seinerseits ebenfalls nur Tickets an Oranje- bzw. Ligafanklubs verkauft hat.
Konzept zur Deeskalation
Der DFB hofft nach Angaben von Kommunikations-Direktor Harald Stenger, dass es in der Hafenstadt keine Ausschreitungen gibt. Beim Auswärtsspiel in Slowenien (1:0) hatten deutsche Hooligans am 26. März in Celje eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Damals hatte es zwei verletzte Polizisten gegeben, die 50 deutschen Ranadalierer waren vorübergehend festgenommen worden.
Die Polizei Rotterdams begann bereits vor Monaten, die Bevölkerung auf das Länderspiel einzustimmen. In Zusammenarbeit mit dem ortsansässigen Goethe-Institut wurden Straßenfußball-Turniere mit deutscher Beteiligung ausgetragen, um schon von vorneherein zur Deeskalation beizutragen. Nach Einschätzung niederländischer Medien könnte dieses Konzept aufgehen.