Der ehemalige Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld hat Bundestrainer Jürgen Klinsmann für dessen innovative Arbeit gelobt und der deutschen Nationalmannschaft beste Chancen auf den WM-Titel 2006 im eigenen Land eingeräumt.
"Ich weiß, dass Deutschland Chancen hat, Weltmeister zu werden. Das Team von Klinsmann gehört zum Favoritenkreis", sagte Hitzfeld im Interview der Welt am Sonntag und stellte Klinsmann zum Jahresausklang ein gutes Zwischenzeugnis aus: "Er ist voller Enthusiasmus, und diese Begeisterung überträgt er auf die Mannschaft. Seine Methoden kommen bei ihr an. Denn die Ergebnisse sind ein Spiegelbild dafür, wie wohl sich die Spieler unter Klinsmann fühlen."
Konföderationenpokal als Standortbestimmung
Hitzfeld warnt aber auch vor Euphorie und verweist auf den Konföderationenpokal 2005 sowie die Länderspiele gegen Argentinien und die Niederlande als wahre Standortbestimmungen. "Erst dann weiß man, wo die Nationalmannschaft steht", konstatierte der 55-Jährige, der ein Engagement als Bundestrainer nach dem Rücktritt von Rudi Völler aus gesundheitlichen Gründen abgelehnt hatte und erst im April 2005 über seine Zukunft entscheiden will.
Keine Sorgen macht sich Hitzfeld ("Eine Rückkehr in die Bundesliga ist denkbar") derzeit um den in die Kritik geratenen Nationalkeeper Oliver Kahn. "Ihn zeichnet es aus, dass er solche Krisen übersteht. Ich bin davon überzeugt, dass Kahn bei Klinsmann als Nummer eins gesetzt ist", meinte Hitzfeld über seinen ehemaligen Bayern-Schützling.