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Klinsmann als neuer Bundestrainer inthronisiert

Klinsmann als neuer Bundestrainer inthronisiert
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Jürgen Klinsmann ist am Donnerstag anlässlich einer Pressekonferenz vom Deutschen Fußball-Bund zum neuen Bundestrainer der Nationalmannschaft ernannt worden. Oliver Bierhoff wird ihm als Teammanager zur Seite stehen.

Mit dem mutigen Ziel WM-Titel 2006 haben der neue Bundestrainer Jürgen Klinsmann und sein Teammanager Oliver Bierhoff eine neue Ära beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) eingeläutet. 35 Tage nach dem Rücktritt von Rudi Völler präsentierte sich das neue starke Führungsduo der deutschen Nationalmannschaft zwei Jahre vor der Weltmeisterschaft im eigenen Land voller Optimismus und mit dem Bemühen, nach dem Chaos der letzten Wochen im deutschen Fußball wieder für Aufbruchstimmung zu sorgen. Selbst das Rätselraten um einen Co-Trainer nach der kurzfristigen Absage von Holger Osieck konnte die Euphorie bei Klinsmann und Bierhoff nicht trüben.

"Die Fans haben die große Hoffnung, dass wir 2006 Weltmeister werden - das ist auch meine Zielsetzung. Das Potenzial ist da, dass wir etwas schaffen können wie die Griechen bei der Europameisterschaft", sagte Klinsmann, der am Donnerstag in der Verbandszentrale in Frankfurt/Main überraschend als sechster hauptamtlicher DFB-Bundestrainer und nicht als Teamchef offiziell vorgestellt wurde.

Auch Bierhoff zuversichtlich

"Ich bin voller Optimismus und Zuversicht. Das ist eine große Aufgabe. Wir sind beide Stürmer und werden die Sache entsprechend offensiv angehen. Die Nationalmannschaft hat ein schlechtes Image, das muss man wieder ändern. Wir werden ein Super-Team abgeben, und wir werden 2006 eine starke und super spielende Mannschaft haben", erklärte auch der neue Manager Bierhoff bei der von riesigem Medieninteresse begleiteten Antrittsrede.

Oberste Priorität bei Klinsmann und Bierhoff, die beide einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschreiben werden, hat nach dem Scheitern der Gespräche mit Osieck jedoch zunächst die Suche nach einem Co-Trainer. Als Kandidaten wurden in der Öffentlichkeit bereits Ralf Rangnick, Joachim Löw und Asgeir Sigurvinsson gehandelt.

Das Anforderungsprofil des neuen Bundestrainers, der seinen Wohnsitz wieder nach Deutschland verlegen wird, ist jedoch hoch. "Er muss über langjährige Bundesliga-Erfahrung verfügen, er muss innerhalb der Liga akzeptiert sein. Und er muss den Elan mitbringen, neue Dinge anzupacken", betonte "Klinsi", der am Freitag seinen 40. Geburtstag feiert.

Klinsmann will Expertenstab bilden

Darüber hinaus will sich Klinsmann in den nächsten Tagen und Wochen einen "Expertenstab zusammenbasteln, der sich in jeder Richtung ergänzt. Von dem ich überzeugt bin, mit dieser Erwartungshaltung umgehen zu können und der fähig ist, sich einem großen Stress auszusetzen". Einen ersten Mann seines Vertrauens hat Klinsmann auf diesem Weg bereits gefunden: Oliver Bierhoff. Dem könne er "1000-prozentig vertrauen, mit ihm verstehe ich mich blind".

Der 36 Jahre alte diplomierte Betriebswirt, der wie Klinsmann von einem "emotionalen und sehr schönen Augenblick" und von einer "sehr großen Ehre und Herausforderung" sprach, wird erstmals in der DFB-Geschichte den neu geschaffenen Posten eines Managers der Nationalmannschaft einnehmen. "Es besteht großer Bedarf, dass enger Kontakt zu den Vereinen besteht. Ich sehe mich vor allem als Bindeglied zwischen Trainer, Mannschaft, Vereinen, Sponsoren und den Medien", beschrieb Bierhoff sein künftiges Aufgabengebiet.

Er wolle viele Dinge von Klinsmann abhalten und eine Hilfe sein, ergänzte Bierhoff. Vor allem aber sei es sein Wunsch, "Kontakt und Nähe zu den Spielern zu haben. Nicht nur über drei, vier Tage bei Länderspielen, sondern über die ganze Saison." Und dies alles in enger Absprache mit Klinsmann, dem ebenfalls "eine enge Verbindung zu den Spielern am Herzen liegt".

Überhaupt setzt das neue Führungsduo der Nationalelf im Hinblick auf die WM 2006 auf Kommunikation und weniger auf Konfrontation. "Es ist etwas Einmaliges, was da vor uns liegt. Wir müssen uns bewusst sein: Diese Chance kommt nie wieder. Ich bin mir auch bewusst, dass sie für mich nicht wieder kommt", meinte Klinsmann.

Neuer Bundestrainer reagiert auf Kritik gelassen

Deshalb reagierte er auch auf Kritik der letzten Tage, unter anderem von seinem einstigen Intimfeind Lothar Matthäus, gelassen. "Ich bin froh darüber. Nur Kritik bringt mich weiter, die ist auch berechtigt. Dass ich Fehler machen werde, ist klar. Ich bin über jeden Ratschlag happy - und wenn der Ratschlag von Lothar kommt", so Klinsmann, der seinen eigenen Weg in den nächsten Wochen und Monaten finden will: "Ich bin weder Berti noch der Kaiser."

Nicht einmal drei Wochen hat Klinsmann nun Zeit, sich auf seinen ersten Einsatz als Bundestrainer am 18. August in Wien beim Länderspiel gegen Österreich vorzubereiten. Nach der Suche nach dem "Co" sei die Zusammenstellung des Kaders die nächste Aufgabe. Erst danach werde man geplante Strukturveränderungen beim DFB in Angriff nehmen können. Er müsse sich in den nächsten Monaten erst einmal ein Bild machen.

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