Nachdem Christoph Daum definitiv seinen Vertrag beim türkischen Meister Fenerbahce Istanbul erfüllen wird und damit für den Job als Bundestrainer ausfällt, hat sich der frühere Traumkandidat des DFB vehement für Otto Rehhagel als Nachfolger des zurückgetretenen Rudi Völler ausgesprochen. "Ich will mich nicht einmischen, aber Otto ist ein sensationeller Trainer. Für seine Leistung in Griechenland gebührt ihm ein großes Kompliment", sagte der 50-Jährige in einem Interview mit der Münchner Abendzeitung. "Wie er das Team aufgebaut und geeint hat, wie er die ganzen Hochkaräter bei der EM besiegt hat, das ist große Klasse."
Verhandlungen über vorzeitige Vertragsverlängerung
Daum, vor vier Jahren fast schon mal Bundestrainer, war bis letzte Woche selbst als heißer Kandidat für den DFB-Posten gehandelt worden. Mittlerweile aber hat sich das Thema für ihn erledigt. "Ich habe bei Fenerbahce einen Vertrag bis 2005 und werde die Arbeit fortsetzen. Der Präsident will bis 2007 mit mir verlängern, und darüber reden wir jetzt", erklärte Daum und wollte von einer Absage an den DFB nichts wissen: "Ich habe nicht abgesagt. Man kann nur absagen, wenn man eine Anfrage hat, und die gab es nicht - weder offiziell, noch inoffiziell."
Daum stellt sich vor MV
Zugleich nahm Daum den in die Kritik geratenen DFB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder in Schutz. "Ich kann die Kritik an MV nicht mehr hören. Er hat alles richtig gemacht. Als alles Ottmar Hitzfeld forderte, hat er sich um ihn bemüht. Er hat auch nie eigensinnig agiert, sondern sich immer Infos von außen geholt", betonte der frühere Meisterchoach des VfB Stuttgart (1992): "Kritik an MV geht an der Realität vorbei."