Die Meinungen über den Rücktritt von Rudi Völler als Teamchef der deutschen Nationalmannschaft gehen weit auseinander. Bundeskanzler Gerhard Schröder hat die Entscheidung von Rudi Völler bedauert und in einer Stellungnahme am Donnerstag im Kanzleramt eingestanden, dass ihn der Abgang des 44-Jährigen auch traurig stimmen würde: "Ich rede hier weniger als Bundeskanzler, mehr als jemand, dessen ganzes Leben auch von der Begeisterung für den Fußballsport gekennzeichnet ist. Ich glaube, dass man wirklich sagen kann, sagen muss, dass Rudi Völler einer der integersten Sportmänner ist, die ich jedenfalls kennengelernt habe.
Und deswegen finde ich es schade, dass er zurückgetreten ist. Aber ich denke, alle Sportler und Sportsfreunde in Deutschland haben das zu respektieren als Entscheidung eines Mannes, an dessen persönlicher Integrität man wirklich nicht zweifeln darf und auch niemand gezweifelt hat.
Auf 2006 vorbereiten
Jetzt geht es darum, dass wir uns auf 2006 vorbereiten. Wir sind Ausrichter der Weltmeisterschaft, und wir müssen und wollen und werden sehr, sehr gute Gastgeber sein - das steht im Vordergrund. Und ich denke, der Aufbau, an dem alle teilhaben werden, die dafür gewählt worden sind, der Aufbau einer Nationalmannschaft, die vorne mitmischt, das muss jetzt im Vordergrund stehen - und ich bin sicher, dass das nach der hochrespektablen Entscheidung nicht zuletzt auch mit Hilfe Rudi Völlers möglich sein wird.
Das ist das, was ich dazu zu sagen habe, weniger offiziell als vielmehr als Ausdruck eines Menschen, der am Fußballsport hängt, wie jeder weiß, und der deswegen angesichts dieser Entscheidung (Rudi Völlers) auch ein bisschen traurig ist."