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Völler: "Jeremies und Ramelow waren Fehlbesetzung"

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Nach der 1:5-Schlappe im Testspiel gegen Rumänien hat Rudi Völler die Verantwortung für das Debakel übernommen. Im Interview kritisiert der DFB-Teamchef aber auch die katastrophale Einstellung seiner Elf in Bukarest.

Mit 1:5 ist die deutsche Nationalmannschaft beim Freundschaftsspiel gegen Rumänien in Bukarest untergegangen. DFB-Teamchef Rudi Völler zeigte sich im Interview nach der Pleite selbstkritisch, für die Einstellung seiner Spieler gäbe es aber keinerlei Entschuldigung.

Frage: "Rudi Völler, wie erklären Sie sich das Debakel von Bukarest?

Rudi Völler: "Die Hauptschuld trage sicherlich ich. Denn mit einer Viererkette zu spielen, war die falsche Entscheidung. Das war ein Fehler, den ich mir stark ankreide. Ich hätte von Beginn an mit einer Dreierkette spielen müssen wie in der zweiten Halbzeit. Das war zwar auch nicht perfekt, aber deutlich besser. Dies ist aber alles keine Entschuldigung für die katastrophale Leistung, vor allem in der ersten Halbzeit. Da sind Fehler passiert, die nicht passieren dürfen. Normalerweise stelle ich mich immer hinter meine Mannschaft, das fällt mir nach diesem Spiel aber schwer. Denn neben individuellen Fehlern stimmte bis auf eine Ausnahme auch die Einstellung nicht. Wir haben viel zu körperlos gespielt, keinen Biss gezeigt und uns wehrlos in unser Schicksal ergeben. Ich muss mich dafür bei den deutschen Fußballfans entschuldigen."

Frage: "Welche Konsequenzen werden Sie denn nach dieser peinlichen Vorstellung ziehen?"

Völler: "Ich bin jetzt fast vier Jahre Teamchef, trotzdem lernt man in diesem Geschäft nie aus. Ich werde sicherlich nie wieder mit einem dezimierten Kader zu einem Länderspiel anreisen, erst recht nicht gegen einen so starken Gegner. Da mache ich mir den Vorwurf, dass ich zu naiv war. Wir haben ohnehin schon personelle Probleme und keine allzu große Auswahl an deutschen Spielern und dann machen wir unter der Woche drei Spiele mit der A-Mannschaft, der U21 und dem "Team 2006". Bei allem Respekt vor den anderen beiden Mannschaften, so etwas wird nie wieder passieren. So einen Stellenwert haben diese Mannschaften auch nicht."

Frage: "Was bedeutet das konkret?"

Völler: "Ich hatte gegen Rumänien nach den vielen Ausfällen in Arne Friedrich nur noch einen gelernten Verteidiger zur Verfügung und habe deshalb zwei gelernte Mittelfeldspieler in die Viererkette gestellt, die mit ihrer Aufgabe total überfordert waren. Künftig muss ich für alle Positionen entsprechende Alternativen haben. Ich wollte nach den Ausfällen experimentieren, aber Jeremies, der diese Rolle bei den Bayern zuletzt gut gespielt hat, als auch Ramelow waren eine Fehlbesetzung. Das ging total daneben. Auch wenn einige Spieler auf anderen Positionen gespielt haben als sie es gewohnt sind, darf es nicht passieren, dass man so schwach spielt."

Frage: "Aber nicht nur diese beiden haben versagt..."

Völler: "Ich will es auch nicht an diesen beiden aufhängen, aber das war der Schlüssel. Aber auch im Mittelfeld stimmte die Ordnung nicht. Das ist mir eine Lehre."

Frage: "Was bedeutet diese Schlappe hinsichtlich Ihrer EM-Planung, die eigentlich schon abgeschlossen schien?"

Völler: "Es ist jetzt zu früh, dazu was zu sagen. Ich muss das Spiel noch einmal in Ruhe analysieren und nachdenken. Mir haben bereits einige Dinge im Vorfeld des Länderspiels nicht gefallen, die ich deutlich ansprechen werde. Vielleicht ging es uns zu gut. Nach den ersten beiden Siegen in diesem Jahr haben einige gedacht, es geht von alleine so weiter. Ich habe jetzt aber gelernt, dass man die Zügel immer fest anziehen muss."

Frage: "Einige ihrer Spieler haben sich nach dem Training beklagt, der Platz in Bukarest sei zu hart und deshalb hätten Sie sich ihre Blessuren zugezogen..?"

Völler: "Der Platz war in Ordnung, die Rumänen haben schließlich auch darauf gespielt."

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