Seit dem EM-Qualifikationsspiel zwischen der Türkei und England hat Alpay bei seinem Klub Aston Villa nicht mehr viel zu lachen gehabt. Jetzt ist der Spießrutenlauf für den türkischen Nationalspieler beendet. Zwölf Tage nach dem 0:0 in der Partie zwischen der Türkei und England in Istanbul gab der Premier-League-Klub die Trennung "in beiderseitigem Einvernehmen" bekannt. Der Abwehrspieler wird für die Handgreiflichkeiten gegen Superstar David Beckham in der Halbzeitpause des Länderspiels verantwortlich gemacht.
"Angesichts verschiedener Vorfälle wäre es schwierig geworden, dass Alpay Aston Villa in Zukunft weiter repräsentiert. Der Spieler war sich außerdem im Klaren darüber, dass für ihn und seine Familie das Leben in England sehr schwierig geworden ist", sagte Villa-Boss Doug Ellis. Alpays Vertrag endete ursprünglich im Juni 2004.
Brennende Alpay-Puppen an Laternenmasten
Nach den Handgreiflichkeiten gegen Beckham im Kabinengang in Istanbul hatten englische Fans und die Presse auf der Insel eine regelrechte Hetzkampagne gegen den Türken gestartet. Schon bei seiner Rückkehr auf die Insel hatten Alpay über hundert aufgebrachte Villa-Fans am Flughafen mit Pfiffen empfangen. Der Türke stand zuletzt in seinem Haus in Birmingham unter Polizeischutz, nachdem in der Stadtmitte Puppen mit dem Alpay-Trikot in Brand gesteckt und an Straßenlaternen aufgehängt wurden.
Die Boulevardzeitung The Sun hatte einer ihrer Ausgaben ein vorgedrucktes Formular beigelegt, mit dem die Leser von Aston Villa die Entlassung des Türken fordern konnten. Das Schreiben war an Ellis adressiert.