Der Chilene erzielte mit der Außenseite des Unterschenkels in der 90. Minute das entscheidende 1:0 (0:0) im vierten Gruppenspiel gegen Aris Saloniki. Mit seinem eigentlich verunglückten Schuss aus drei Metern tunnelte Vidal auch noch einen Abwehrspieler der Griechen, der auf der Torlinie stand. Bayer verteidigte damit die Tabellenführung erfolgreich und hat gute Chancen auf den Einzug in die Runde der letzten 32.
Bayer spielte allerdings äußerst schwach und musste sich bei Nationaltorhüter Rene Adler bedanken, der mit vielen Glanzparaden eine peinliche Pleite verhinderte. Die Leverkusener treffen im vorletzten Spiel am 1. Dezember in Norwegen auf Rosenborg Trondheim.
Arturo Vidal ließ die Werkself mit seinem Last-Minute-Tor jubeln (Foto: firo).
Wie schon vor zwei Wochen beim 0:0 in Saloniki entwickelte sich vor 18.265 Zuschauern in der BayArena eine äußerst schwache Partie, in der Torchancen des Bundesliga-Vierten Seltenheitswert hatten. Ohne Ideen, Spielwitz und Tempo enttäuschten die Leverkusener im 143. Europacup-Spiel der Vereinsgeschichte auf ganzer Linie und setzten ihre Heimschwäche auch im Europapokal fort. In den letzten acht Bundesliga-Spielen vor heimischen Publikum waren nur zwei Siege herausgesprungen.
Wer einen Sturmlauf der Gastgeber erwartet hatte, sah sich jedenfalls getäuscht. In den ersten 45 Minuten blieben Strafraumszenen Mangelware. Ein Lattenschuss aus 25 Metern vom chilenischen Nationalspieler Vidal, der sich unter der Woche mit Bayer auf eine Vertragsverlängerung bis 2015 geeinigt hatte, war der einzige Höhepunkt im ersten Durchgang.
Vielmehr durften sich die Rheinländer bei Adler bedanken, dass hinten die Null stand. Zunächst klärte der Schlussmann gerade noch vor dem einschussbereiten Spanier Javito (10.), eine Minute später lenkte er einen 30-m-Schuss von Toni Calvo über die Latte. Eine Minute vor der Pause entschärfte Adler noch einen gefährlichen Schuss von Juan Carlos Toja.
An dem wenig inspirierenden Auftritt fand auch Heynckes keinen Gefallen. So brachte der Coach schon zur Pause in Kapitän Simon Rolfes und Stürmer Eren Derdiyok zwei frische Kräfte, doch die Initialzündung blieb aus. Stattdessen hatte die Mannschaft von Aris-Trainer Hector Cuper weitere Großchancen. Zunächsten vergaben Javito und Toja zwei gute Möglichkeiten (51.), dann musste Adler gegen Deividas Cesnauskas sein ganzes Können aufbieten (60.). In der 74. Minute war es Javito, der den Ball in aussichtsreicher Position über das Tor hämmerte. Bezeichnend: Nach 80 Minuten stand es nach Ecken 5:12.
Die Bayer-Fans quittierten den schwachen Auftritt bereits nach gut einer Stunde mit Pfiffen. Einzig der eingewechselte Tranquillo Barnetta tauchte noch einmal gefährlich vor dem Tor des dreimaligen griechischen Meisters auf.
Bei Leverkusen waren Adler und mit Abstrichen Vidal die besten Akteure. Saloniki hatte in Javito und Toja seine stärksten Akteure.