"Das ist eine entscheidende Woche für uns. In der Europa League können wir das Tor zur Zwischenrunde weit aufstoßen und am Sonntag haben wir die Möglichkeit, uns mit einem Sieg gegen Kaiserslautern oben festzusetzen", sagt Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser vor dem vierten Gruppenspiel gegen den griechischen Klub Aris Saloniki heute (19.00/Sat.1 und Sky).
In der Tat haben die Partien richtungweisenden Charakter. Zwar führt Bayer in der Europa League mit fünf Punkten die Tabelle der Gruppe B an, doch Saloniki, Titelverteidiger Atletico Madrid (beide 4) und Rosenborg Trondheim (3) liegen allesamt noch in Reichweite. Und gerade nach dem Scheitern im DFB-Pokal ist ein Überwintern auf internationaler Bühne Pflicht. "Das wäre wichtig für das Renommee, Geldverdienen kann man eh erst in der K.o.-Runde", erklärt Holzhäuser.
Einen ähnlichen Langweiler wie beim torlosen Hinspiel vor zwei Wochen soll es dabei nicht geben. In einem emotionslosen Spiel hatten sich die Leverkusener gerade einmal eine Torchance erarbeitet. "Das wird ein ganz anderes Spiel", verspricht Bayer-Abwehrspieler Manuel Friedrich. Diesmal dürfte auch Trainer Jupp Heynckes auf riskante Experimente wie im Hinspiel verzichten, als er eine bessere B-Elf auf das Feld geschickt hatte. "Wir wollen gewinnen, um uns für die letzten Spiele eine sehr gute Ausgangsposition zu sichern", meinte Heynckes.
BayArena keine Festung mehr
Die stärkste Mannschaft, soweit davon bei all den Ausfällen überhaupt die Rede sein kann, ist auch vonnöten, denn die BayArena ist seit geraumer Zeit keine Festung mehr. In der Bundesliga sprangen in den letzten acht Heimspielen gerade einmal zwei Siege heraus. Holzhäuser macht dafür die technische und taktische Weiterentwicklung in den Vereinen der Bundesliga verantwortlich, die den Heimvorteil deutlich abschwächen. Dabei verweist Holzhäuser auch auf die vier Auswärtssiege der Rheinländer in dieser Saison in Dortmund, Stuttgart, Wolfsburg und auf Schalke.
Gerade das Spiel auf Schalke habe gezeigt, dass Bayer die Qualität hat, sich trotz des großen Kräfteverschleisses in den letzten Wochen auch bei solchen Gegnern durchzusetzen, betont Friedrich. Personell ist aber Besserung in Sicht. Renato Augusto (Knieverletzung) und Gonzalo Castro (Muskelfaserriss) haben das Mannschaftstraining wieder aufgenommen, zumindest der Brasilianer steht auch wieder im Kader für das Spiel gegen Saloniki. Die Langzeitverletzten Michael Ballack (Bruch des Schienbeinköpfchens), Stefan Kießling (Syndesmoseriss) und Sami Hyypiä (Außenbandriss) werden dagegen in diesem Jahr nicht mehr spielen.
Gegen Saloniki geht es für Leverkusen auch darum, die schlechte Bilanz gegen griechische Mannschaften aufzupolieren. In sieben Spielen gab es nur zwei Siege. In Erinnerung ist den Bayer-Fans auch noch die bittere 2:6-Pleite bei Olympiakos Piräus aus der Saison 2002/03 geblieben.