Die Entscheidung über die Nummer Eins im deutschen Tor war für Bundestorwarttrainer Andreas Köpke sehr eng. Alle drei Torhüter hätten es verdient bei der WM zu spielen. Im Interview erzählt Köpke, wie die Torhüter die Entscheidung aufgenommen haben.
Warum hat Manuel Neuer das Rennen in der T-Frage gemacht? Grundsätzlich ist die Entscheidung für Manuel gefallen, weil er eine super Saison bei Schalke gespielt hat. Er ist Vizemeister geworden und im DFB-Pokal weit gekommen. Es waren Kleinigkeiten, die letztendlich für Manuel gesprochen haben. Es war eine ganz enge Entscheidung.
Wie haben Sie den Torhütern Ihre Entscheidung vermittelt? Ich habe mit jedem Einzelnen gesprochen. Tim Wiese und Jörg Butt haben die Entscheidung sehr sportlich aufgenommen. Es ist aber klar, dass sie die Enttäuschung erst einmal verkraften müssen.
Nach welchen Kriterien wurde entschieden, dass Tim Wiese als Nummer zwei und Jörg Butt als Nummer drei ins WM-Turnier gehen? Ich muss betonen, dass alle drei Torhüter nach dem Ausfall von Rene Adler es verdient gehabt hätten, bei der WM zu spielen. Alle drei haben eine tolle Saison gespielt, Jörg Butt hat nicht zuletzt vor ein paar Tagen noch im Champions-League-Finale überzeugt. Aber wir mussten nun mal eine Entscheidung über die Reihenfolge treffen, die sehr schwierig war. Bei der WM können ja alle auf der Bank Platz nehmen, sodass die Nummer zwei und Nummer drei eigentlich keine Rolle spielt, wenn es um eine Einwechslung geht.
Was erwarten Sie von den beiden Ersatztorhütern bei der WM? Ich erwarte, dass sich die beiden voll reinhängen und im Training Druck auf Manuel ausüben. Sie müssen hundertprozentig fokussiert und allzeit bereit sein, falls etwas passiert. Jörg soll seine Ruhe und Gelassenheit rüberbringen und den jungen Spielern den Rücken stärken.
War Jörg Butt überhaupt ein Thema? Es war eine Entscheidung zwischen Manuel und Tim. Wenn wir einen Torhüter nachnominieren und ihn dann zur Nummer eins machen, dann hätten wir im Vorfeld einiges falsch gemacht.