Nach seiner überragenden Leistung beim 3:0-Sieg gegen Bayer Leverkusen hat Torwart Roman Weidenfeller von Borussia Dortmund Kritik an den Auswahlkriterien bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft geübt. "Die Entscheidung gegen mich ist schwer nachvollziehbar, aber ich muss sie nun einmal akzeptieren", sagte der 29 Jahre alte Schlussmann auf SID-Anfrage.
Weidenfeller hatte am Samstag beim Sieg der Westfalen mit zahlreichen Paraden dem fehlerfreien Nationaltorwart Rene Adler die Show gestohlen. Chancen auf eine WM-Teilnahme hat Weidenfeller allerdings nicht mehr. Zwar hatte ihn Bundestrainer Joachim Löw vor der Asien-Reise der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im vergangenen Sommer als einen der Kandidaten bezeichnet, eine Einladung erfolgte aber nicht. Mittlerweile haben sich Löw und Bundestorwarttrainer Andreas Köpke auf die WM-Fahrer Adler, Manuel Neuer (Schalke 04) und Tim Wiese (Werder Bremen) festgelegt. Dagegen betonte DFB-Sportdirektor Sammer, dass es vor der WM in Südafrika in Deutschland mindestens vier Torhüter auf hohem Niveau gebe und Weidenfeller "überragend" sei. "Man sieht wieder, dass wir in Deutschland viele Top-Torhüter haben, ob Wiese, Neuer, Adler oder Weidenfeller", sagte Sammer. Kritik musste sich Köpke gefallen lassen. Dass der ehemalige Nationaltorwart am Samstagabend nicht live beim Spiel zwischen Dortmund und Leverkusen im Stadion war, erzürnte vor allem das Lager von Weidenfeller. "Wo war am Samstag eigentlich der Bundestorwarttrainer? In Dortmund war er nicht.
Vielleicht lag das daran, dass das Spiel nicht in der Nähe seines Wohnorts stattfand. Er ignoriert damit das Duell zwischen zwei der besten Torhüter in Deutschland. Man könnte wirklich den Eindruck gewinnen, dass sich die Führung der Nationalmannschaft seit Monaten auf die drei Keeper festgelegt hat. Die Auswahl hat mehr mit Sympathie als mit dem aktuellen Leistungsstand zu tun", sagte Weidenfellers Berater Michael Becker dem SID.