Wie schon im Halbfinale gegen Bad Neuenahr musste der FCR allerdings mit den letzten gesunden Akteurinnen antreten, im Finale waren es gerade noch elf. Neben den fehlenden Nationalspielerinnen musste Trainerin Martina Voss auch auf einige Verletzte verzichten und einige junge Spielerinnen hatten aufgrund des harten Athletik-Trainings in dieser Woche leichte muskuläre Probleme.
„Das war hier eine Willensschulung. Ich war in beiden Partien mit dem Einsatz der Spielerinnen sehr zufrieden. Das es Defizite im spielerischen Bereich geben würde, war klar. Aber immerhin haben wir hinten kaum etwas zugelassen“, erklärte Voss.
Vergab die größte Chance: Alexandra Popp (RS-Foto: mmb).
Im Halbfinale gegen Bad Neuenahr konnten Marina Himmighofen und Lena Wermelt zweimal in höchster Not retten. Die größte FCR-Chance hatte Alexandra Popp mit einem sehenswerten Kopfball, der knapp über das Tor ging. Auch im zweiten Durchgang hatte Neuenahr etwas mehr vom Spiel, den Duisburgerinnen fehlte bei einigen Strafraumszenen die letzte Entschlossenheit. Die Elfmeter nach der regulären Spielzeit (60 Minuten) verwandelten schließlich Wermelt, Marith Prießen, Himmighofen und Anne van Bonn, während Marina Hegering knapp verzog. Torfrau Christina Bellinghoven parierte einen Elfmeter bravourös.
Das Finale gegen den 1. FC Köln war ausgeglichen, Strafraumszenen sehr rar. Die aufmerksame FCR-Abwehr ließ keine Großchance für die Kölnerinnen zu, bei denen mit Nicole Bender, Yvonne Zielinski, Charline Hartmann und Patricia Hanebeck vier ehemalige FCRlerinnen aufliefen. Das Efmeterschießen entwickelte sich zu einem echten Krimi und wurde erst im siebten Durchgang entschieden. Wermelts Schuss war vorher von der Innenkante zurückgeprallt, Hegering, van Bonn, Prießen, Himmighofen, Popp und Cengiz verwandelten und sicherten dem FCR damit den Titel der ersten NRW-Sommerliga.
Ein stimmungsvoller Ausflug nach Heidelberg
Kehrte zu ihrem alten Verein zurück: Hasret Kayikci (RS-Foto: mmb).
Am Tag zuvor lief der FCR zum lange vereinbarten Ablösespiel für Hasret Kayikci in Heidelberg bei der TSG Rohrbach auf. Vor 300 Zuschauern machte der UEFA- und DFB-Pokalsieger von Anfang den Klassenunterschied deutlich und gewann schließlich standesgemäß mit 9:0 (5:0). Die Tore erzielten Hegering, die gleich dreimal traf, Wermelt (2), Popp, Oster und Kayikci, die in der ersten Halbzeit zwei Treffer für die Löwinnen erzielte und dann im zweiten Durchgang für ihren Heimatverein auflief - allerdings nicht mit dem gleichen zählbaren Erfolg.
Überhaupt lebte das Spiel mehr von dem freundschaftlichen Charakter als von dem spielerischen Niveau. Der FCR wurde mit großer Herzlichkeit empfangen und die Gastgeber hätten gerne gesehen, wenn die Löwinnen noch ein wenig länger im schönen Heidelberg geblieben wären. Doch die sonntäglichen Verpflichtungen ließen das nicht zu.