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Hegering und Popp geehrt
„Können sich auf die Schulter klopfen“

FCR: Zwei Talente auf dem Sprung nach oben

Die Leistung zweier Nachwuchstalente vom FCR 2001 Duisburg - Marina Hegering und Alexandra Popp - wird mit der Fritz-Walter-Medaille gewürdigt.

„Das hat es noch nie gegeben, dass Gold und Silber an einen Verein gehen“, erzählt FCR-Trainerin Martina Voss stolz.

Sowohl Hegering als auch Popp blicken auf eine aufregende Saison zurück. Mit dem FCR gewannen sie den UEFA-Women`s Cup und den DFB-Pokal.

Marina Hegering erhält am 9. September ihre Goldmedaille (Foto: firo).

Bei den U19-Frauen von DFB-Trainerin Maren Meinert gehören die beiden zu den Leistungsträgerinnen. Hegering wurde von Meinert zudem zur Mannschaftsführerin ernannt. Bei der EM im Juli in Weißrussland mussten „die Aufsteigerinnen des Jahres“ allerdings eine schmerzliche Niederlage hinnehmen. Die DFB-Auswahl verpasste nur aufgrund eines schlechteren Torverhältnisses den Einzug ins Halbfinale. Die Tränen sind aber längst getrocknet. „Poppi“ wurde ungeachtet des frühen Ausscheidens ins Team der zehn besten Spielerinnen des Turniers berufen. Und das nächste internationale Highlight, die U20-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Deutschland, steht kurz bevor.

Hegering: „Das beste Training habe ich bei Martina bekommen“

„Die Fritz-Walter-Medaille ist viel mehr als nur eine sportliche Auszeichnung. Es werden auch die sozialen Kompetenzen auf und außerhalb des Platzes berücksichtigt. Sowohl Marina Hegering als auch Alexandra Popp erfüllen eine Vorbildfunktion“, findet Voss anerkennende Worte für ihre beiden Schützlinge.

Wiedersehen

Drei Jahre ist es her, dass Marina Hegering bei der DJK SV Lowick verabschiedet wurde. Ihr letztes Spiel bestritt sie im Team der männlichen B-Jugend gegen den SV Hamminkeln. Vergessen hat sie „ihren Klub“ aber nicht. Eine Woche vor dem Meisterschaftsstart bestreitet der FCR 2001 am 13. September ein Freundschaftsspiel gegen den niederländischen Verein FC Utrecht auf der Anlage des SV Lowick. Vor der Partie werden Hegering und die gesamte Mannschaft im Historischen Rathaus der Stadt Bocholt empfangen, wo sie sich in das Goldene Buch eintragen werden.

Hegering selbst, die neben ihrem zeitlichen Aufwand für ihre Fußballkarriere nebenbei in diesem Frühjahr auch ihr Abitur meisterte, weiß, wem sie danken muss: „In der vergangenen Saison ist eine Menge passiert. Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung, aber Fußball ist kein Einzelsport. Deswegen gilt mein Dank dem gesamten Team.“ Und dann fügt die gebürtige Bocholterin noch hinzu: „Das beste Training habe ich bei Martina bekommen.“

Bevor Voss im Februar 2008 die Verantwortung beim FCR Duisburg übernahm, arbeitete die 125-fache Nationalspielerin als Verbandstrainerin der Niederrhein-Auswahl und förderte unter anderem auch Talente wie Hegering, die mit 16 Jahren ihren ersten Bundesliga-Vertrag unterschrieb. Ihre Karriere begann sie bei ihrem Heimatverein DJK SV Lowick, für den sie insgesamt zwölf Jahre das Trikot überstreifte. Von den B-Junioren schaffte sie schließlich den Sprung in den Bundesliga-Kader des FCR 2001 Duisburg. Das erste Meisterschaftsspiel bestritt Hegering am 19. August 2007 gegen den Hamburger SV.

Von der Verbands- in die Bundesliga

Alexandra Popp gelang der Sprung in den Stammkader (Foto: firo).

Mindestens genauso beachtlich ist der Karrieresprung von Popp, die mit der Silber-Medaille bedacht wird. In ihrer ersten Saison bei den „Löwinnen“ etablierte sie sich als Stammspielerin, dabei kickte sie im vergangenen Jahr noch einige Klassen tiefer – beim 1. FFC Recklinghausen. Auf das Talent der heute 18-Jährigen war sogar Olympique Lyon aufmerksam geworden. Kein Wunder, dass sie nach dem UEFA-Women`s Cup-Finale vor 28.112 Zuschauern in der MSV-Arena – Popp war die jüngste Akteurin auf dem Platz – gestand, dass ihr die Kniee geschlottert hätten. Im Berliner Olympiastadion erzielte sie gegen Turbine Potsdam den Treffer zum 7:0-Entstand. „Viele hatten sie nicht auf dem Zettel“, erinnert sich Voss. Popp belehrte die Ahnungslosen eines Besseren. Und der FCR wird auch in Zukunft noch seine Freude an den Nachwuchskickerinnen haben, denn die Verträge laufen zumindest noch bis 2011.

„Die Auszeichnung gilt für alle Beteiligten, die Alexandra und Marina auf diesem Weg begleitet haben. Es können sich alle auf die Schulter klopfen“, bemerkt Voss. Genauso sieht es auch Hegering: „Ich würde die Medaille gerne mit allen teilen, die mir geholfen haben – meine Familie, Freunde und auch meinen Lehrern.“ Gemeinsam mit Lewis Holtby, Marco Terrazzino und Mario Götze bekommt Hegering am 9. September vor dem WM-Qualifikationsspiel Deutschland gegen Aserbaidschan in Hannover die Fritz-Walter-Medaille überreicht.

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