Die dreimalige Weltfußballerin Birgit Prinz ebnete mit ihrem vierten WM-Treffer (21.) den Weg zum Sieg in der Vorrundengruppe A. Renate Lingor (86., Foulelfmeter) sorgte für den Endstand. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bestreitet damit am kommenden Samstag (22. September/11.00 Uhr MESZ) in Wuhan als Gruppenerster ihr Viertelfinale. Der Gegner, der Zweite der Gruppe B, wird am Dienstag ermittelt. Japan reist nach dem gleichzeitigen Sieg Englands gegen Argentinien nach der Vorrunde nach Hause.
Die deutschen Frauen waren vor 39.817 Zuschauern im Drachen-Stadion über weite Strecken Herr der Lage. Der Sieg hätte bei besserer Chancenverwertung wesentlich höher ausfallen können. Doch eine gute japanische Torfrau und mangelnde Konsequenz vor dem gegenerischen Tor verhinderten eine frühzeitige Entscheidung.
DFB-Trainerin Silvia Neid brachte in der Startformation Petra Wimbersky für die gelbgesperrte Simone Laudehr. Wimbersky spielte im rechten offensiven Mittelfeld für Kerstin Garefrekes, die dafür ins Zentrum rückte, wo Renate Lingor die defensive Rolle von Laudehr übernahm. Japan war mit nur einer Stürmerin defensiv ausgerichtet und versuchte, das eigene Tor mit zwei kompakten Reihen abzuriegeln.
Doch die Taktik ging nicht auf, Angriff auf Angriff rollte mit schnellem deutschen Direktspiel auf das japanische Tor zu. Schon nach 15 Sekunden setzte die überragende Sandra Smisek den ersten Warnschuss. Für Wimbersky (4.) und Garefrekes (5.) legte Smisek anschließend mustergültig auf, doch beide verpassten die frühe Führung.
Wimbersky hätte wenig später erneut treffen müssen (21.) nach Zuspiel von Smisek, doch wieder scheiterte sie an Torfrau. Nach der anschließenden Ecke von Lingor aber brach der Bann, als Prinz technisch brillant mit rechts zum 1:0 einschoss. Japan erwies sich nur in der Anfangsphase als gefährlich, als in der deutschen Hintermannschaft, in der Annike Krahn erneut die angeschlagene Sandra Minnert ersetzte, anfangs die Abstimmung fehlte.
Erst nach der Pause wurde Japan mutiger und wirbelte die deutsche Abwehrkette ein ums andere Mal durcheinander. Hundertprozentige Torchancen hatten die Asiatinnen aber keine. Auf deutscher Seite blieb auch nach dem Wechsel die Chancenverwertung das größte Manko. Wimbersky (76.) hatte erneut nach Smisek-Flanke abermals einen Treffer auf dem Fuß. Sandra Smisek war bis zu ihrer umjubelten Auswechslung in der Schlussphase die beste Spielerin auf dem Feld, Prinz setzte mit ihrem Treffer einmal mehr den entscheidenden Akzent.