Auf einem Acker im PCC-Stadion überzeugten die Duisburgerinnen vor allem mit Kampf und Einsatz. Fußballerisch waren sie von ihrem Können weit entfernt, wie nicht nur Kapitänin und Siegtorschützin Jennifer Oster nach dem Spiel befand. Am Ende fragte danach aber niemand mehr. "Es war ein dreckiger Sieg, aber der steht jetzt und wie er zustande gekommen ist, darüber denken wir nicht mehr nach", erklärte MSV-Trainer Sven Kahlert.
Vor dem Anpfiff hatte Kahlert die wohl schwerste Aufgabe des Tages zu lösen. Nachdem Laura Neboli (Bänderverletzung) und Alice Hellfeier (Muskelfaserriss) ohnehin schon pausieren mussten, fiel mit Carole da Silva Costa (Prellung) kurzfristig auch noch die dritte von drei etatmäßigen Innenverteidigerinnen aus. In Marina Himmighofen und Dolores Silva fand der Trainer jedoch einen adäquaten Ersatz. Zwar gab es durchaus die eine oder andere Unsicherheit in der Viererkette, doch Neboli, die sich das Spektakel von der Tribüne anschaute, war der Meinung, dass ihre Teamkolleginnen das ausgezeichnet gemacht hätten. "Sie waren wirklich alle sehr gut. Dori hat Innenverteidigerin gespielt und ich finde, sie war richtig gut."
Möge der Glücklichere gewinnen
Bedanken, dass im ersten Spiel als MSV Duisburg ein Dreier stand, konnten sich die Zebra-Frauen auch bei ihrer Schlussfrau Stina Lykke-Petersen, die ein ums andere Mal mit tollen Paraden einen Leverkusener Treffer verhinderte. Denn: "Wir waren in allen Belangen überlegen", sah Bayer-Trainer Thomas Obliers, dem Kahlert beipflichten musste. "Wir haben nur wegen unserer guten Chancenverwertung gewonnen."
Für die zeichnete vor allem Neuzugang Kiristina Sundov verantwortlich. Erst brachte sie den MSV nach einer knappen halben Stunde mit einem Distanzschuss mit 1:0 in Führung (28.), nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Turid Knaak (35.) legte sie Jennifer Oster mit ihrem Torschuss, der zur Vorlage wurde, den Ball zum 2:1-Siegtreffer direkt nach Wiederanpfiff auf. "Ich muss mich wirklich bei der Mannschaft bedanken, die mich hier super aufgenommen hat", gab die kroatische Nationalspielerin, die damit ein wenig zur Matchwinnerin avancierte, das Lob gleich weiter. "Ich fühle mich in Duisburg richtig wohl und das trägt dann natürlich dazu bei, dass wir nach drei Wochen schon so gut harmonieren."