Im Sommer ist dem VfL Bochum nach mehreren Anläufen endlich der Aufstieg in die zweite Bundesliga (Süd) gelungen. Und nicht nur da läuft es unter der neuen Trainerin Sabrina Gesell richtig gut. Auch im DFB-Pokal haben es die Ladys des VfL bereits ins Achtelfinale geschafft, wo sie am Sonntag, 13 Uhr, in Bremen auf die Frauen des SV Werder treffen.
Als Gesell die Pokal-Auslosung im Fernsehen gesehen hat, hat sie sich innerlich ein bisschen gefreut. Im Vorfeld hatten die Trainerin und ihre Mannschaft zumindest auf ein Heimspiel gegen einen Erstligisten gehofft. Geworden ist es eine Auswärtspartie – gegen einen Zweitligisten aus der Staffel Nord. „Wir wollen uns nicht beschweren“, sagt Gesell mit einem Schmunzeln. „Die Chance ist jetzt natürlich da, wider Erwarten noch eine Runde weiter zukommen.“ Doch daran möchte die Trainerin des VfL Bochum noch überhaupt nicht denken, schließlich muss die Partie ja erst einmal gespielt werden.
Harte Arbeit statt reiner Zufall
Wo sie und ihre Mannschaft derzeit stehen (Vierter in der Liga), ist aber nicht alles reiner Zufall. Zwar kam im Pokal durchaus ein bisschen Losglück hinzu, doch mussten auch die zurückliegenden Partien erst einmal gewonnen werden. „Wir arbeiten sehr akribisch“, weiß Gesell, die vier Mal in der Woche mit ihren Mädels trainiert. „Und die sind gewillt. Wir gehen immer an unsere Grenzen und das hat uns zuletzt gezeigt, dass wir auch mit den Topfavoriten mithalten können.“
Im Pokalspiel gegen Werder Bremen sieht die Trainerin keinen Favoriten. Zwar schätzt sie die Staffel Süd in der Liga stärker ein, doch weiß sie ganz genau, dass der Gegner aus dem Norden eine „ganz starke Offensive“ hat. Keine Mannschaft hat mehr Tore in der Liga erzielt, als die Werderanerinnen, die damit aber trotzdem „nur“ Sechste sind.
Noch mehr Einsatz als ohnehin
Gesell ist das aber eigentlich auch egal. „Wir müssen unser Spiel spielen.“ Und das lautet: Hinten kompakt stehen, schnell umschalten und über die schnellen Außen Möglichkeiten kreieren und nutzen.
Und sowieso geht die 30-Jährige, die selbst noch bis 2009 in der Regionalliga aktiv war, davon aus, dass sich jede Spielerin noch einmal mehr reinhängen wird, als sie es im Ligaalltag ohnehin schon tut. „Im letzten Jahr haben wir den WFLV-Pokal geholt und jetzt stehen wir im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen einen Gegner auf Augenhöhe. Diese Chance ist einmalig und die will sich auch keine entgehen lassen.“