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"Wir haben kein Problem untereinander"

SGS/FCR: Revier-Derby in Duisburg
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Sie sind Konkurrenten in der Liga. Und doch profitieren der FCR Duisburg und die SGS Essen voneinander. Am Sonntag, 14 Uhr, treffen sie im PCC-Stadion aufeinander.

Wird eine Spielerin in Duisburg aussortiert, stößt sie beim Reviernachbarn auf offene Ohren. Aber auch anders herum geht der Weg. Erst zuletzt fand Carole da Silva Costa, die in Essen nicht weiter spielen wollte, bei den Löwinnen ihre neue Heimat.

Bei beiden Klubs sind derzeit jeweils sieben Spielerinnen, die auch schon das Trikot des anderen Vereins getragen haben: Lisa Weiß, Vanessa Martini, Irini Ioannidou, Geldona Morina, Madeline Gier, Charline Hartmann und Ana Cristina Oliveira Leite bei der SGS, Elena Hauer, Stefanie Weichelt, Marina Himmighofen, Jackie Groenen, Barbara Müller, Sofia Nati und eben Costa in Duisburg.

Sektfrühstück für den FCR

Dementsprechend besonders wird das Derby am Sonntagnachmittag werden. Wobei Hartmann bemerkt, dass man von Rivalität nicht sprechen kann. „Natürlich wollen wir das Spiel gewinnen, aber das wollen wir immer. Wir sind jetzt nicht stärker motiviert, nur weil es gegen Duisburg geht.“

Überhaupt pflegen die beiden Vereine einen guten Umgang miteinander. Nachdem der FCR Duisburg im Sommer die Bundesliga-Teilnahme gesichert hatte, gehörte Essens Manager Willi Wißing zu einem der ersten Gratulanten und lud Duisburgs Sportvorstand Dieter Weber kurzerhand zum Frühstück ein – bei dem dann auch mit einem Glas Sekt angestoßen wurde.

Besuch vom Revier-Nachbarn

Und auch beim DFB-Pokal vor wenigen Wochen ließen es sich die Akteurinnen und Verantwortlichen nicht nehmen, den Reviernachbarn zu besuchen und zu begutachten. So sah Essens Sarah Freutel einen gelungenen und nie gefährdeten 6:0-Sieg der Löwinnen gegen Hohen Neuendorf. Die Duisburger Delegation mit unter anderem Weber, Weichelt und der Portugal-Fraktion Costa, Laura Luis und Dolores Silva wurden auf der Tribüne im Essener Stadion sogar mit einem spannenden Spiel gegen Turbine Potsdam und dem unerwarteten SGS-Sieg belohnt.

Ob man jetzt gleich von Freundschaft sprechen kann, weiß Hartmann nicht. Sie sagt aber: „Wir haben untereinander kein Problem mit einander. Die Duisburgerinnen sind alle sehr nett.“ Trotzdem vermutet die Essener Stürmerin: „Es kann durchaus sein, dass sich die eine oder andere nicht so leiden können. Aber es ist nicht mehr so, dass es Krieg zwischen den beiden Vereinen gibt und man härter ins Spiel geht, als sonst.“

Hartmann weiß, wovon sie spricht. Von Duisburg ging es für die gebürtige Tönisvorsterin nach Essen, wieder zurück zum FCR, ehe sie eine kurze Station beim 1. FC Köln einlegte und wieder nach Essen wechselte, wo die 27-Jährige jetzt seit 2011 wieder spielt. Dementsprechend hat sie schon das eine oder andere Revier-Derby miterlebt.

Das Blatt hat sich gewendet

Das will die Stürmerin jetzt natürlich mit der SGS für sich entscheiden. Nach dem 8:0-Erfolg gegen Sindelfingen hofft Hartmann, dass sich die Essenerinnen jetzt eingeschossen haben. Das gilt auch für sie selbst, die mit drei Treffern maßgeblich für den Sieg mitverantwortlich war.

Waren die Löwinnen Essen in den letzten Jahren personell noch überlegen, so hat sich das Blatt jetzt gewendet. Da man wegen finanzieller Nöte auch beim FCR jetzt nicht mehr auf die großen Namen setzen kann, sind die Spiele ausgeglichener geworden. Im letzten Jahr konnten die Klubs ihre Heimspiele jeweils für sich entscheiden. „Fußballerisch wird sich zeigen, wer hier im Revier vorne liegt. Wir wissen, was wir können, aber Duisburg kann auch kicken.“ Trotzdem ist Hartmann von einem Essener Sieg überzeugt: „Wir sind als Mannschaft stärker und haben den unbedingten Willen.“

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