Die Niederlage gegen die Bayern war unnötig, denn erst in der Nachspielzeit fiel der Siegtreffer für den Pokalsieger. Und bis dahin hatten die Münchnerinnen nur eine Torchance - die zum Ausgleich. Die Essenerinnen hingegen nutzten ihre Möglichkeiten nicht ganz so konsequent. Über 90 Minuten waren sie die bessere Mannschaft, "aber wir haben den Sack nicht zugemacht", monierte Högner.
Neben der sportlichen Niederlage brachte die Partie der SGS einen weiteren Rückschlag ein: Ina Mester bekam einen Tritt in die Rippen, musste in der 64. Minute ausgewechselt werden und wurde direkt ins Krankenhaus gebracht werden. Glücklicherweise stelle sich beim Röntgen aber heraus, dass die defensive Mittelfeldspielerin "nur" eine starke Prellung hat. Den Trainer tröstete das wenig, denn im Spiel am Donnerstag gegen Bad Neuenahr (19 Uhr, Stadion Essen) kann Mester nicht mitwirken und ist damit der zehnte Ausfall. Wenn es nach der Kämpferin gehen würde, dann würde sie gegen Neuenahr spielen, doch die Verletzung macht ihr einen Strich durch die Rechnung.
Ausfallliste wird immer länder
Neben Mester und den Langzeitverletzten Katarina Leiding, Geldona Morina, Caroline Hartmann (alle Kreuzbandriss), Sharon Beck (Probleme im Fußgelenk), Kyra Malinowski (Knieprobleme) und Isabelle Wolf (Hüftprobleme) fehlen auch Melanie Hoffmann (starke Grippe), Lena Ostermeier (Länderpokal) und Katarina Tarr (Schwanger). "Das ist wirklich wahnsinn", gibt der Coach zu verstehen. "Am Wochenende fehlte auch noch Madeline Gier, die eine Arbeit in der Schule nachschreiben musste. Da hatte ich gerade einmal 13 Spielerinnen zur Verfügung."
Und trotzdem ist es seinen Mädels am vergangenen Wochenende gelungen, eine hervorragende Leistung abzuliefern. Denn der Zusammenhalt im Team hat gestimmt. "Jede hat für die andere gekämpft, das haben mir auch die Mädels nachher gesagt, dass die Mannschaft sehr geschlossen aufgetreten ist."
Auch gegen Bad Neuenahr wird diese mannschaftliche Geschlossenheit gefragt sein. Zum einen wollen die Essenerinnen den Verfolger in der Tabelle auf Abstand halten. Zum anderen wollen sie Celia Okoyino da Mbabi in Schach halten. "Die hat uns im letzten Heimspiel das Genick gebrochen", erinnert sich Högner an die 0:2-Niederlage aus der vergangenen Saison, als die Nationalspielerinn für beide Treffer verantwortlich zeichnete. Doch er ist guter Hoffnung. Das Hinspiel in Neuenahr ging zwar auch mit 0:1 verloren, aber da machte Peggy Kuznik das Tor und "da Mbabi hatten wir gut im Griff".