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SG Essen-Schönebeck
"Portugal ist mein Heimatland"

SGS: In Ana Leites Brust schlagen zwei Herzen
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Wenn am Donnerstagabend die Viertelfinalspiele der EM beginnen, sitzt eine Spielerin der SG Essen-Schönebeck ganz gespannt vor dem Fernseher und fiebert mit.

In der Brust von Ana Cristina Oliveira Leite schlagen zwei Herzen - ein deutsches und ein portugiesisches. Das deutsche, weil sie in Bocholt geboren, in Isselburg aufgewachsen und in Rhede zur Schule gegangen ist, heute in Essen wohnt, arbeitet und Fußball spielt. Doch Deutschland ist nicht ihre Leidenschaft. Die gehört den Portugiesen, die am Donnerstagabend auf Tschechien treffen. "Ich mag beide, aber bei der EM bin ich mehr für Portugal", erklärt die 20-Jährige. "Das ist mein Heimatland - auch, wenn ich in Deutschland geboren bin."

Gemeinsam für Portugal

Wohl auch, weil ihre Eltern beide aus Portugal kommen fließt mehr portugiesisches als deutsches Blut durch ihre Adern. Hinzu kommt, dass die Stürmerin in der Jugend zwar für das DFB-Team gekickt hat, sich 2010 auf Anfrage des portugiesischen Verbandes dann aber für die Nationalmannschaft ihres Mutterlandes entschieden hat. Dort spielt sie übrigens gemeinsam mit ihrer Vereinskollegin Carole Costa. Inzwischen hat Leite 14 Partien absolviert. Für die EM 2013 in Schweden hat sich ihre Mannschaft allerdings nicht qualifiziert.

Bevor Ana Leite 2012 zur SGS wechselte, spielte sie drei Jahre für den Reviernachbarn FCR Duisburg.

Die EM-Spiele ihrer Landsmänner hat Leite in der portugiesischen Gemeinde in Isselburg verfolgt. "Da ist eine tolle Stimmung." Ob sie am Donnerstagabend wieder dorthin geht weiß die Betreuerin eines Wohnheims für psychisch Kranke noch nicht. "Das werde ich spontan entscheiden. Kann sein, dass ich das mit der Arbeit nicht schaffe."

Der Traum vom Halbfinale gegen Spanien

Auch das Auftaktspiel Portugals gegen ihre andere Heimat Deutschland hat Leite alleine zu Hause geguckt. "Ich wollte nicht unter tausenden Deutschen beim Public Viewing sein, wenn wir verlieren. Das wäre zu bitter gewesen." Verloren haben sie, zufrieden ist der Lockenkopf trotzdem mit ihren Männern. "Es ist richtig gut, dass die sich in der schweren Gruppe durchgesetzt haben. Vor allem mit der Leistung gegen Holland war ich sehr zufrieden."

Zwölf Spiele absolvierte Ana Leite in der Bundesligasaison 2011/2012 für die SGS und hatte es gegen den FFC Frankfurt mit Nationalspielerin Dzsenifer Maroszan zu tun.

Leite glaubt, dass die Portugiesen jetzt "im Turnier angekommen", sind. Auch, weil Ronaldo endlich sein Tore gemacht hat. Wobei: "Ich kann nicht nachvollziehen, dass alles immer von ihm abhängig gemacht wird. Gegen Dänemark war er auch nicht gut und wir haben trotzdem gewonnen." Ihrer Meinung nach kommt es vor allem darauf an, dass die vielen guten Spieler zusammen spielen müssen "und nicht jeder für sich." Gegen Tschechien im Viertelfinale glaubt Leite an ihre Nation. "Es wird schwer, bei der EM darf man keinen unterschätzen, aber es wird ein 2:1-Sieg für Portugal. Und dann treffen wir im Halbfinale auf Spanien..."

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