Zum Abschluss des Olympia-Jahres hat die deutsche Frauennationalmannschaft einen erfolgreichen Schlussakkord verpasst. Die Bronzemedaillengewinnerinnen von Athen kamen im Berliner Ludwig-Jahn-Sportpark im Freundschaftsspiel gegen "Ersatzgegner" Niederlande nicht über ein 0:0 hinaus und traten nach zehn Siegen, einem Remis und drei Niederlagen im Jahr 2004 die wohlverdiente Länderspielpause von drei Monaten an.
Garefrekes mit der ersten Chance
"Das war zu wenig, das muss man ganz klar sagen. Nun müssen wir uns nun auf die Europameisterschaften konzentrieren", meinte Bundestrainerin Tina Theune-Meyer, deren Team vor offiziell nur 4129 Besuchern zwar die klar überlegene Mannschaft war, aber lange Zeit große Schwächen im Abschluss zeigte. Die lauffreudige Kerstin Garefrekes (4.) scheiterte zunächst mit einem Kopfball aus kurzer Distanz, Renate Lingor (13.) setzte einen Schuss aus dem Hinterhalt übers Tor. Die beste Chance besaß Birgit Prinz (36.), die nach einer sehenswerten Freistoß-Kombination das gegnerische Tor mit einem knallharten Flachschuss aus 16 Metern nur knapp verpasste.
Von den Niederländerinnen, die erst am Montag nach der kurzfristigen Absage von Ghana als "Ersatzgegner" eingesprungen waren, war bis weit in die zweite Halbzeit so gut wie nichts zu sehen. Das Team von Trainerin Vera Pauw war in allen Belangen unterlegen und kam in der ersten Halbzeit lediglich einmal durch einen Eckstoß gefährlich vor das Tor von Silke Rottenberg vom FCR Duisburg.
Starkes Spiel über die Flügel
Die Mannschaft von Trainerin Tina Theune-Meyer, die vor dem Spiel mit Äußerungen über ein vorzeitiges Ende ihrer Dienstzeit für großen Wirbel gesorgt hatte, zeigte bis zum gegnerischen Strafraum ein gefälliges Spiel über die Flügel. Vor allem die engagierte Garefrekes vom 1. FFC Frankfurt konnte sich auf der rechten Seite mehrmals durchtanken, doch auf die präzise Flanke ins Sturmzentrum warteten die lauernden Stürmerin vergeblich.
Zur Halbzeit reagierte Trainerin Theune-Meyer auf die fehlende Torausbeute und brachte in Inken Becher und Britta Carlson (beide Turbine Potsdam) sowie in Sandra Smisek (FSV Frankfurt) gleich drei neue Spielerinnen. Doch das DFB-Team fand gegen die kompakt stehenden Niederländerinnen kein Erfolgsrezept. Smisek (52.) sowie erneut Prinz (57.) verpassten mit Kopfstößen die Führung.