Martina Voss-Tecklenburg zollte auf der Pressekonferenz im schmucken Vereinsheim des dänischen Meisters zunächst dem Gegner Respekt: „Hjørring hat sich in Duisburg mit dem 2:4 eine gute Ausgangsbasis geschaffen. Wir werden deshalb sehr wachsam sein, um nicht ein frühes Tor zu kassieren. Gleichzeitig wollen wir aber versuchen, unsere Offensivstärke auszuspielen.“
Und auch Fortuna-Trainer Flemming Nielsen will sich nicht lange mit allzu viel Defensivgedanken aufhalten: „Wir haben zwei große Aufgaben: zum einen sollten wir möglichst kein Tor kassieren, zum anderen müssen wir auf jeden Fall zwei schießen – vielleicht aber auch mehr, weil Duisburg eben eine sehr starke Offensive hat, mit einer ‚furchtbaren‘ Mittelstürmerin Inka Grings.“ Aber auch bei Hjørring müssen sich die "Löwinnen" auf eine überragende Sturmführerin einstellen: Die Nigerianerin Chichi Igbo, die im Hinspiel wegen zweier Gelber Karten gesperrt war und schon elf Tore in der Meisterschaft erzielt hat.
Starkwind bereitet Probleme
Wichtigstes Thema aber – trotz aller Qualitäten der beiden Teams und ihrer Sturmführer – ist aber das Wetter, das am Dienstag Böen bis zu neun Windstärken präsentierte und das Passspiel beim Training nicht gerade erleichterte. Nielsen hat sich deshalb auf der PK praktischerweise direkt an den himmlischen Vater gewandt: „Wir hoffen, dass der liebe Gott Mittwoch bessere Laune hat!“ Da konnte Simone Laudehr, die extrem wichtige Mittelfeldspielerin des FCR, nur zustimmen: „Das Hinspiel-Ergebnis hat gezeigt, dass wir hier mit einem sehr ausgeglichenen Spiel rechnen müssen – und dann ist dieser Starkwind natürlich ein zusätzliches Problem für unser Passspiel.“
Dieser überraschende Wintereinbruch, aber auch die Liveübertragung auf Eurosport (um 17 Uhr), lassen allerdings die Erwartungen an die Zuschauerzahlen arg schrumpfen. Teammanager John Larsen rechnet mit „maximal 500 bis 600 Fans“. In in der Vorrunde gegen die Italienerinnen aus Bardolino kamen noch 1900 Zuschauer ins Stadion.